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Nachfrage nach reinem
Rapsöl im Tank steigt

Pflanzenöltag auf dem Hof Pahmeyer in Eggeberg

Halle (kg). Erst waren es nur wenige Idealisten, jetzt geraten kühle Rechner ins Nachdenken. Immer mehr Landwirte und Autofahrer setzen auf einen nachwachsenden Treibstoff: Raps. »Der Knoten ist geplatzt«, meint Landwirt Hartmut Pahmeyer. Dem Trend setzt der erste Pflanzenöltag auf dem Hof Pahmeyer in Eggeberg am Samstag, 1. Oktober, Rechnung.

Programm für alle Interessierten gibt es von 10 bis 16 Uhr (siehe Bericht auf der Seite OWL sowie im Info-Kasten). Mit Dagmar und Hartmut Pahmeyer und ihrer Familie lädt »Biene.Bea.OWL« ein, das BioEnergie-Netzwerk der Evangelischen Kirche von Westfalen. Denn Fahren mit Pflanzenöl hat mit nachhaltiger Bodenbewirtschaftung zu tun. Und es rechnet sich längst, wie Hartmut Pahmeyer weiß. Sechs Schlepper, Mähdrescher und Pkw fahren bei dem Eggeberger Landwirt inzwischen mit dem Bio-Sprit, den er in seiner Scheune aus dem Ertrag von 60 Hektar eigener Fläche und zugekauftem Rapskorn presst und filtert, insgesamt gut 500 000 Liter pro Jahr.
»Wir können gar nicht so viel produzieren wie man uns jetzt abkaufen will«, bericht Dagmar Pahmeyer, dass der Hof längst Raps zukaufen muss, um der Nachfrage Herr zu werden. »Für uns Landwirte ist das die Chance«, rechnet Hartmut Pahmeyer bei steigender Nachfrage damit, dass die Erzeuger bald selbst in den Markt mit eingreifen können. Vor fast einem Jahr hat er mit der Umstellung begonnen. Seitdem erzeugt er den Treibstoff für seinen Hof selbst.
Wie inzwischen neun seiner Kollegen im Kreis Gütersloh. Knapp 15 000 Euro für Presse und Filter musste Pahmeyer investieren, um 100 000 Liter Öl im Jahr zu produzieren. Fünf Pressen arbeiten inzwischen. Ein Drittel des Rapskorn-Volumens wird zu Öl, das nur noch gefiltert werden muss. Die festen Reste, der Rapskuchen, werden heute noch als Futtermittel verwendet, künftig vielleicht als Heizmaterial. Hartmut Pahmeyer hat eine ehrgeizige Idee: »Man könnte vielleicht das ganze Kreisgymnasium damit heizen - als Vorzeigeprojekt«.

Artikel vom 23.09.2005