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Rübenroder unterwegs

Zuckerrübenkampagne beginnt kommenden Montag


Herford (HK). Wer über Land fährt, kann jetzt wieder mit Rübenrodern, »Lademäusen« und Lkw rechnen. Die Zuckerrübenkampagne beginnt am kommenden Montag; dann öffnet die Zuckerfabrik in Lage (Kreis Lippe) ihre Tore für die Rübenannahme, teilte der Landwirtschaftliche Kreisverband Herford gestern mit. Dauern wird die Rübenernte noch bis Mitte November, der Transport zur Fabrik bis Mitte Dezember.
»Die bereits erfolgten Proberodungen weisen in diesem Jahr einen leicht über dem Durchschnitt liegenden Ertrag mit mittleren Zuckergehalten auf«, so Wilhelm Brüggemeier, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes.
Proberodungen seien jedoch nur Anhaltspunkte. Ein schöner sonniger Herbst könne die Zuckereinlagerung in die Rüben noch erheblich steigern. Auf schönes Wetter hoffen die Rübenbauern aber nicht nur wegen der Rübenqualitäten, auch die Ernte verlaufe bei trockener Witterung problemloser und bodenschonender als bei Dauerregen.
»Sorgen bereiten uns Rübenbauern allerdings die radikalen Reformvorschläge der Europäischen Kommission zur Zuckermarktordnung, die Preisabschläge von rund 43 Prozent vorsehen«, erklärt der Vorsitzende. Eine 125-jährige Tradition des Zuckerrübenanbaus könnte damit ein Ende haben. »Der heimische Rübenanbau ist eng mit der Zuckermarktordnung der Europäischen Union verknüpft«, erläutert Brüggemeier. Die derzeitige Marktordnung ermögliche den Landwirten einen wirtschaftlichen Rübenanbau, sei aber trotzdem haushaltsneutral und verursacht keine Kosten für den Steuerzahler.

Artikel vom 23.09.2005