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Die Eisbahn ist
schon gebucht

Vorbereitung des Weihnachtsmarkts

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Eisläufer können schon mal die Kufen wetzen: Die Eisbahn wird wieder aufgebaut. Die Unterstützung der Sponsoren läuft. Und trotzdem: »Die Kosten für den Weihnachtsmarkt müssen von einer sechsstelligen auf eine fünfstellige Summe gesenkt werden«, sagt Stefan Dörr, seit Sommer Geschäftsführer der Marketing GmbH (BOM).

Weihnachten ist noch fern - und der Adventsmarkt in der Oeynhausener Innenstadt wird auch erst in der 47. Woche, im November, eröffnet. Kristina Quest von der Marketing GmbH ist nicht gerade in Adventslaune, bei dem herrlichen Sonnenschein. »Die Kapellen müssen aber jetzt gebucht und das Programm zusammengestellt werden. Das alles braucht seine Zeit«, sagt sie. Ihr Chef Stefan Dörr bewegt sich dagegen zwischen Tannenbäumen und Holzbuden und rutscht - gedanklich - auch schon über die Eisbahn. »Die wird es wieder geben. Betreiber Theo Rosenzweig hat zugesagt«, sagt der BOM-Geschäftsführer. Derweil verhandelt er mit Sponsoren, die vor allem die Aktivitäten auf dem Inowroclaw-Platz unterstützen sollen. Mit den Beiträgen für ihre Werbeschilder an den Banden der Eisbahn, dem Geld der Hütten- und Baumpaten muss Dörr wirtschaften, zu einem Drittel. Seine Liste mit den Ausgaben ist lang - darf aber keinesfalls länger werden. Im Gegenteil: »Wir müssen das Budget des vergangenen Jahres um einiges kürzen.« Ihn freut besonders, dass die meisten Sponsoren wieder mit dabei sind und den schönen Weihnachtsmarkt mit ihrer finanziellen Unterstützung fördern.
Sparen bedeutet aber für Stefan Dörr nicht, dass deshalb auch das Programm kleiner oder gar unattraktiver werden soll. Hier will er nur andere Schwerpunkte setzen. Dörr: »Warum muss ich denn eine Blaskapelle aus einer anderen Stadt engagieren. Wir haben doch selbst sehr gute Chöre und Bands.« So hat seine Mitarbeiterin Kristina Quest bereits Kontakt mit Musikzügen aus den einzelnen Stadtteilen aufgenonmmen, »so binden wir die Ortsteile auch mit ein«, sagt sie.
Der Adventsmarkt wird sich weiterhin beschränken auf die Klosterstraße, rund um den Schweinebrunnen und den Inowroclaw-Platz. Seine Idee, schon auf dem Bahnhofsvorplatz und weiter auch auf der Herforder- und der Paul-Baehr-Straße Buden aufzubauen, scheitert an dem mangelnden Interesse der Marktbeschicker. »Die wollen im Dezember gute Geschäfte machen. Und sie befürchten, dass sie das in Oeynhausen nicht können«, so Dörr. Daran habe schon in der Vergangenheit das geringe Aufgebot an Kunsthandwerkern gehakt. Die Paul-Baehr-Straße sei außerdem zu schmal, und in der Herforder Straße müsste in den fünf Wochen der Busverkehr umgeleitet werden. Da will sich der Geschäftsführer lieber auf die bewährten Flächen konzentrieren, hier dafür aber einige Attraktionen anbieten.
Die Klosterstraße bleibt quasi eine Art »Gourmetmeile«, allerdings mit Bratwürstchen, Crêpes, Hot-Dogs, Reibekuchen, Waffeln und anderen Leckereien. Glühwein und heißer Kakao werden ebenso ausgeschenkt wie Sekt und Eierpunsch. Die Kunsthandwerker bleiben in ihren kleinen Holzhütten am Inowroclaw-Platz - und bieten damit der Eisbahn auch eine adventliche Atmosphäre. 30 Buden sind es insgesamt in der Innenstadt. Zusätzlich werden 120 kleine und acht große Tannenbäume aufgestellt, die wieder von Kindergärten und Schulen geschmückt werden. Hohe Tannen aus Privatgärten möchte die BOM übrigens nicht - der Aufwand mit Fällen und Abtransport sei für den Bauhof nicht zu schaffen. Die Beleuchtung, ein wesentlicher Kostenfaktor, soll zwar bleiben, »aber die Ausgaben dafür müssen ebenfalls reduziert werden.«

Artikel vom 23.09.2005