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Von Monika Schönfeld

Aspekte
der Woche

Nur ein Feigenblatt


Es gibt Dinge, mit denen sich Politiker nicht beschäftigen sollten. Schließlich gibt es eine Stadtverwaltung, die dafür bezahlt wird, dass sie gute Arbeit leistet. Vermeintliche politische Kontrolle ist das nur, ein Feigenblatt, indem Politiker so tun, als würden sie davon etwas verstehen. So geschehen im Werksausschuss. Dort stellte ein Wirtschaftsprüfer die Jahresrechnung fürs Wasserwerk vor. Eine trockene Thematik. Da geht es um Geld, das vor zehn Jahren mal da war, abgeschrieben wird und dann irgendwann weg ist. Bares sei das nicht und in einigen Jahren sei man pleite, obwohl es gar nicht um real vorhandenes Geld gehe. Haben Sie nicht verstanden? So einige Politiker auch nicht. Das sind nämlich zwei verschiedene Rechenarten, erklärte Kämmerer Bruno Schröder einem Politiker, der langsam wütend wurde, weil er Sachen als gegeben hinnehmen sollte, die kein normaler Mensch mehr nachvollziehen kann.
Eine kurze Info, wie's finanziell steht, den Rest sollte allein der Bürgermeister verantworten. Das ist Bürokratieabbau pur, würde einige überflüssige Sitzungsstunden und damit Überstunden für Amtsleiter ersparen. Die Politik hätte dann vielleicht mehr Luft und Lust zur Gestaltung.

Artikel vom 24.09.2005