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»Müssen die Kirche im Dorf lassen«

Fußball-Kreisliga A Minden: FCO-Reserve nach dem Derby-Sieg in Lohe reif für den Titel?

Von Alexander Grohmann (Text)
und Moritz Winde (Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Jens Darlath bleibt auf dem Teppich. »Das ist nur eine Momentaufnahme«, sagt der Trainer des FC Bad Oeynhausen II zum Sprung an die Spitze der Fußball-Kreisliga A Minden.

Gefreut hat sich Darlath natürlich über den 2:0-Erfolg im Derby beim TuS Lohe, dem man durch den »Dreier« den Platz an der Sonne abknöpfte. Eine reife Leistung der Reserve, die auch der Trainer mit viel Wohlwollen zur Kenntnis nahm. Aber: »Wir müssen die Kirche im Dorf lassen«, vollführt der Coach keine Freudentänze. Auch Darlath weiß aber um das Potentzial seiner Truppe. »Wenn wir so weiter machen, dann können wir oben mitmischen.«
Die Mischung macht's bei der Zweitvertretung des FC Bad Oeynhausen: Einem »alten Hasen« wie Thorsten Kreie (35) stehen zahlreiche »junge Wilde« gegenüber. Mit Torjäger Manuel Hejlek und Mittelfeld-Mann Dominik Tölkemeier rückten zwei Talente aus der A-Jugend in den Senioren-Kader, sorgten für neue Qualität. Vor allem von Torjäger Hejlek schwärmt Darlath: »Er ist ein Juwel.« Im Derby traf er zwar nicht, hielt zahlreiche Loher aber über 90 Minuten auf Trab. Hejlek war nicht auszuschalten. »Auf lange Sicht gesehen, kann er es in der ersten Mannschaft packen«, ist der Coach überzeugt.
Zunächst soll Hejlek aber in der Reserve möglichst viel Spielpraxis sammeln - das kommt Darlath natürlich zu Gute. Bis auf den Stürmer und Jörg Schärlatzek sind bislang noch keine Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft in der A-Liga zum Zug gekommen - auch das spricht für die Stärke seiner Mannschaft. Nach dem »Dreier« im Ortsduell schränkte Darlath aber ein: »Mit einem gesunden Maik Reimann hätte der TuS besser ausgesehen.« Doch ausgerechnet Reimann musste bereits nach 17 Minuten verletzt passen, konnte nicht ersetzt werden.
»Das 2:0 haben wir jetzt schon abgehakt«, blicken Darlath und Co. schon auf die nächste Aufgabe gegen den FSC Eisbergen. »Das ist kein Selbstgänger. Vielleicht ist das sogar das schwierigere Spiel«, hofft Darlath, dass seine Kicker auch diese Partie ernst nehmen. »Volle Konzentration ist gefragt.«
Der TuS Lohe darf sich jetzt von dem Rückschlag nicht aus der Bahn werfen lassen. »Ich glaube dennoch, dass Lohe in diesem Jahr um den Titel spielen wird«, verteilt Darlath Streicheleinheiten. »Im Rückspiel kann es ganz anders aussehen. Vielleicht schenken die uns dann fünf Dinger ein.«

Artikel vom 22.09.2005