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Hintergrund

Hygiene ist im Rettungsdienst das A & O: Im Hygieneplan, den Sussiek und Feldhaus immer wieder auf den aktuellen Stand bringen, ist genau festgelegt, wie häufig, mit welchen Desinfektionsmitteln und in welcher Konzentration die Fahrzeuge gereinigt werden müssen. Ebenso gibt es einen genauen Leitfaden, wie zu verfahren ist, wenn ein Patient mit einer Infektionskrankheit gefahren wird. Drei Gruppierungen haben die Rettungsassistenten festgelegt - von Transporten mit geringem Infektionsrisiko über die Stufe Gelb mit mittlerem Infektionsrisiko (bei Krankheiten wie Hepatitis, die über Körperflüssigkeiten übertragen werden) bis hin zur Stufe Rot mit hohem Infektionsrisiko (Infektion über Atemwege wie bei Tuberkulose oder Virusgrippe). »Mit unseren Sicherheitsmaßnahmen sind wir auf der sicheren Seite. Wir haben sie eher zu hoch als zu niedrig angesetzt«, sagt Stefan Sussiek. Wenn es erforderlich ist, schlüpfen die Rettungsassistenten auch zum eigenen Schutz in eine Ganzkörper-Bekleidung inklusive Handschuhe und Mundschutz. Die WäscheWäsche-Wechsel
nach jeder Fahrt
auf der Trage wird nach jedem Transport getauscht, die Handläufe täglich desinfiziert, der Wagen ausgewischt. Einmal in der Woche wird der Rettungswagen bis in die hinterste Schubladenecke mehrere Stunden lang desinfiziert -Êein weiterer Grund, warum Sussiek und seine Kollegen gerne im Vorfeld über Infektionstransporte informiert werden: Denn während dieser Reinigung fällt der Wagen aus, wird ein Ersatzfahrzeug benötigt. »Wenn wir es vorher wissen, nehmen wir einen Krankenwagen mit weniger Ausrüstung.«
Problematisch sieht es Dr. Kettelhoit auch, dass »aus falsch verstandenem Sparwillen« häufiger nicht der Rettungsdienst, sondern private Unternehmen mit Transportfahrten beauftragt würden, die gar nicht die Ausbildung für solche Fälle hätten. »Das ist lebensgefährlich. Infektionspatienten benötigen immer einen qualifizierten Transport.«

Artikel vom 22.09.2005