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Sicherheit hat Priorität

Feuerwehr will Kinder schützen

Lenzinghausen (-jl-). In der Debatte um die Umgestaltung des Schulhofes bezieht jetzt auch die Feuerwehr Position: Löschzugführer Bernd Kröger beklagt eine unsachliche Diskussion über die Anliegen der Feuerwehr.
Hintergrund der Pläne, die von der Verwaltung erarbeitet wurden, seien unter anderem Beschwerden der Schule: Nach Einsätzen habe, erklärte Bernd Kröger, die Schulleitung häufig kritisiert, dass der Schulhof befahren werde. Für die Feuerwehrleute sei es indes Alltag, dass die Kinder bei Einsätzen sogar in der Fahrzeughalle ständen - obwohl die Pausenaufsicht erkennen müsste, dass ein Feuerwehreinsatz lief. Die Feuerwehr kam daher zu dem Ergebnis, erklärte Stadtbrandinspektor Norbert Ewering, dass sich - wie es ihnen auch seitens der Schule angetragen worden sei - Schulbetrieb und Feuerwehr aus Sicherheitsgründen ausschließen: »Oder müssen wir warten bis etwas passiert, bevor Abhilfe geschaffen wird?«
Es liegt der Feuerwehr am Herzen, darauf hinzuweisen, dass durch eine Abtrennung der Zufahrt die Sicherheit der Schüler der Grundschule erhöht und eine Gefährdung durch Pkw und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ausgeschlossen werden soll.
»Dieser Aspekt scheint bei bisherigen, auch gegenüber Eltern verfassten Informationen, überhaupt keine Rolle zu spielen«, bedauert Bernd Kröger.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussion möchte die Feuerwehr erklären, unter welchem Zeitdruck Feuerwehrleute bei Einsätzen stehen: Der Brandschutzbedarfsplan sieht vor, dass innerhalb von acht Minuten nach der Alarmierung das erste Feuerwehrfahrzeug vor Ort eintrifft. Innerhalb der nächsten fünf Minuten müssen weitere Kräfte bis zu einer Mindestzahl von 15 Feuerwehrleuten hinzu kommen. Die Zeit läuft nicht mit dem Ausrücken der Einheiten, sondern bereits mit Alarmierung.
Das bedeutet, dass innerhalb dieser Zeit der Feuerwehrmann seinen Arbeitsplatz verlassen, mit dem Auto zum Gerätehaus fahren, sich umziehen und zum Einsatzort fahren muss. »Es möge jeder selbst entscheiden, unter welchen Druck unsere Einsatzkräfte stehen«, so Kröger.
»Wir hoffen darauf, dass auch zukünftig ein ehrenamtliches Engagement möglich ist, ohne dass die Feuerwehrleute Anfeindungen ausgesetzt sind, weil sie sich im Dienst der Allgemeinheit für die Sicherheit der Bürger engagieren. Bei allem Verständnis für die Anliegen der Schule, denen wir in der Vergangenheit stets wohlwollend begegnet sind, empfinden wir die bisherige Form, die Ansichten zu vertreten, als nicht angemessen.«

Artikel vom 22.09.2005