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»Er beschädigt mein Ansehen«

Das Wessels-Schreiben an Landrat Müller im Wortlaut

Das Schreiben von Bürgermeister Hans Jürgen Wessels an Landrat Manfred Müller im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Landrat Müller, gegenwärtig werden in der Altenbekener Öffentlichkeit über meine Lebensgefährtin und mich persönlich sehr verletzende Gerüchte verbreitet. Gleichzeitig sind diese vermutlich gezielt gesteuerten Lügen in der Lage, das Ansehen des Bürgermeisteramtes in der Öffentlichkeit zu beschädigen. Konkret wird hinter vorgehaltener Hand erzählt, dass ich meine Lebensgefährtin bei der Herausgabe eines Buches zum Nachteil der Gemeinde mit Gemeindemitteln unterstützt haben soll und diese darüber hinaus unserer Beziehung eine positive berufliche Entwicklung verdankt. Beides ist absolut falsch!
Am vergangenen Samstag war nun im WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT zu lesen, dass Herr Hermann Striewe als Vorsitzender der Altenbekener CDU-Fraktion folgendes wörtlich gesagt habe:
»Wie bezeichnen Sie die Tatsache, dass Sie Ihre Freundin und Mitarbeiterin bei der Herausgabe eines Buches unterstützen, die den Gemeindehaushalt mit 15 000 Euro belastet?«.
Davon ausgehend, dass er richtig zitiert wurde, beschuldigt mich Herr Striewe damit einer Straftat (Paragraph 266 Strafgesetzbuch - Untreue) und beamtenrechtlicher Dienstpflichtverletzungen.
Er beschädigt damit mein Ansehen, das Ansehen des öffentlichen Dienstes und vor allem auch den guten Ruf meiner Lebensgefährtin. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, dass ganze Familien mit betroffen sind. Um diesen unwahren und beleidigenden Äußerungen und Gerüchten entgegen zu treten, bitte ich Sie, wegen den genannten Vorwürfen disziplinarische Vorermittlungen gegen mich einzuleiten, und zwar auch dann, wenn die Äußerungen des Herrn Striewe für einen begründeten Anfangsverdacht nicht ausreichen. Ich gehe davon aus, dass die Absurdität der dargestellten Vorwürfe im Rahmen der Ermittlungen festgestellt werden kann.
Sie erlauben mir in diesem Zusammenhang den Hinweis, dass ich an einer schnellen Bearbeitung, wie sie auch im Gesetz vorgeschrieben ist, sehr interessiert bin.
Hans Jürgen Wessels

Artikel vom 22.09.2005