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Jagd auf den Holz-Truthahn

Toren Mikat bietet neuen Kursus im Feldbogenschießen an

Von Christoph Handwerk
Gütersloh (WB). Inmitten der friedlich-ländlichen Idylle des Meierhofs Rassfeld liegen sie auf der Lauer. Behutsam pirschen sich die Teilnehmer des Feldbogenschieß-Kurses an das ahnungslose Ziel heran. Wie aus dem Nichts surrt plötzlich ein Pfeil durch die Luft: Der »Truthahn« ist erlegt.

Was sich anhört wie die Jagdszene aus einem Wild-West-Film, ist harmloser und unblutiger Sport. Toren Mikat ist leidenschaftlicher Feldbogenschütze. Am kommenden Samstag veranstaltet er einen Anfänger-Kursus in dieser Disziplin. Auch besorgte Tierschützer können bedenkenlos teilnehmen, denn alle Ziele sind zwar ihren tierischen Vorbildern nachempfunden, bestehen jedoch komplett aus Holz. »Lebende Ziele sind absolut tabu. Das würde sich mit den Prinzipien unserer Sportart nicht vertragen. Bisher habe ich noch nie auf ein Tier geschossen, und auch in Zukunft schließe ich das aus«, erklärt Kursleiter Toren Mikat.
Der 36-jährige Elektriker begeistert sich bereits seit seinem 14 Lebensjahr für den Schießsport. Nach dem Austritt aus dem Schützenverein plant Toren Mikat, in Kürze ein eigenes Gelände für das Feldbogenschießen zu eröffnen. »Das ganze entsteht auf dem alten NATO-Gelände in Niehorst. Ich hoffe, im März kommenden Jahres fertig zu sein«, sagt Toren Mikat.
Die Besonderheit seiner Sportart sieht er im natürlichen Ambiente. Es sei eine großartige Gelegenheit für stressgeplagte Menschen, den Alltag für ein paar Stunden hinter sich zu lassen. Mann könne den Kopf frei bekommen, schließlich konzentriere man sich nur auf das Ziel. »Viele Leute erkennen dann, dass es eine wunderschöne Sportart ist, da man sich im Einklang mit der Natur befindet. Außerdem kann sie ganzjährig völlig wetterunabhängig betrieben werden«, beschreibt Toren Mikat den Ablauf.
Durch Zufall wurde er mit dem Besitzer des Meierhofs Rassfeld, Friedrich-Wilhelm Hafer-Rassfeld, bekannt. »Für unsere Pfeile haben wir die Federn der Freilandputen hier verwendet. Ich erzählte daraufhin Herrn Hafer vom Feldbogenschießen und er war von Anfang an begeistert. Seitdem unterstützt er uns nach Kräften.« Sowohl die als Ziele dienenden Tiersilhouetten, als auch die übrigen Ausrüstungsgegenstände werden von Toren Mikat in Handarbeit gefertigt. »Nur die Bögen baue ich nicht selbst. Das kostet immens viel Zeit und ist wirklich kompliziert«, sagt Toren Mikat.
Im Kursus am Samstag, 24. September, sind noch Plätze frei. Der Preis beträgt 66 Euro, Verpflegung inbegriffen. Interessierte können sich unter % 05 24 1/34 01 43 bei Toren Mikat melden.

Artikel vom 22.09.2005