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Stationäre Versorgung wird verbessert

Richtfest an der neuen psychiatrischen Tagesklinik in Horn-Bad Meinberg gefeiert

Horn-Bad Meinberg/Kreis Lippe (SZ). In gemeinsamer Trägerschaft errichten zur Zeit der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Kreis Lippe eine neue gerontopsychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen in Horn-Bad Meinberg. Diese Tagesklinik ist organisatorisch und fachlich dem Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Detmold (GPZ) angegliedert. Mit dem Richtfest konnte der zügige Fortschritt anschaulich dokumentiert werden.
»Mit der Errichtung dieser Tagesklinik leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag zur gemeindenahen Versorgung unserer psychisch kranken Mitmenschen im südlichen Kreis Lippe«, stellte Landrat Friedel Heuwinkel in seiner Ansprache fest. »Während die ambulante Versorgung dieser Menschen durch niedergelassene Fachärzte und andere Institutionen gewährleistet wird, wollen wir die stationäre Versorgung mit dieser neuen Tagesklinik weiter verbessern«, so der Landrat.
Ein Ziel, dem auch Helga Schuhmann-Wessolek, zuständige Landesrätin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zustimmt: »Mit der Errichtung der hier entstehenden Tagesklinik gehen wir den Weg konsequent weiter, den wir mit der Einweihung des GPZ in Detmold eingeschlagen haben«, so Helga Schuhmann-Wessolek. »Damit verbessert sich in Lippe vor allem die Versorgung für die psychisch erkrankten älteren Menschen«. Vergleichbare Tageskliniken gebe es in ganz Westfalen-Lippe für Kinder- und Jugendliche, für Erwachsene und für Menschen von 60 Jahre an sowie für Suchtkranke. Gegenwärtig biete der Landschaftsverband in 32 Tageskliniken insgesamt 506 Plätze an.
Bis zum Jahr 2010 sollen es in 48 Tageskliniken sogar 748 Plätze werden. »Eine Tagesklinik ist eine Klinik ohne Bett und somit eine so genannte teilstationäre Einrichtung«, erläutert Barbara Richter, die Geschäftsführerin des GPZ. »Psychisch erkrankte und suchtkranke Menschen, die keine Rund-um-die-Uhr-Behandlung benötigen, bei denen eine ambulante Versorgung nicht ausreicht, finden hier tagsüber von Montag bis Freitag die passende Versorgung.« Am Abend und am Wochenende kehrten sie in ihr gewohntes Umfeld zurück. Soziale Bindungen bleiben so erhalten und der Wiedereinstieg in den Alltag nach der Therapie wird erleichtert.
»Die Patienten finden in der Tagesklinik eine geregelte Tagesstruktur vor«, ergänzt der GPZ-Chefarzt Dr. Frank Rottmann. »Neben der medizinischen Betreuung trainieren sie durch Therapieformen wie beispielsweise die Gesprächs- oder Musiktherapie den Umgang mit der Erkrankung und deren Symptomen.«
Das Bauvorhaben umfasst ein Investitionsvolumen von rund 2,3 Millionen Euro und wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit knapp zwei Millionen Euro gefördert. Die Betreuung der Bauarbeiten liegt in den kompetenten Händen der Technischen Gebäudewirtschaft des Kreises Lippe, die auch schon den Bau des GPZ in Detmold übernommen hatte. »Wenn alles glatt läuft, werden wir im Herbst 2006 die Eröffnung dieser neuen Tagesklinik feiern können«, sagte Landrat Heuwinkel abschließend.

Artikel vom 21.09.2005