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»Begegnung«
soll nicht aufs
Abstellgleis

Kunstwerk wird restauriert

Von Hanne Reimer
Büren (WV). Langsam aber sicher können sich die Bürener und ihre Gäste eine Vorstellung davon machen, wie der Marktplatz nach der Umgestaltung aussehen wird. Zwar wird der zentrale Platz der Kernstadt erst beim Kartoffelmarkt am Sonntag, 23. Oktober, offiziell seiner Bestimmung übergeben, doch bereits jetzt ist deutlich: Es hat sich eine ganze Menge verändert. Und klar ist auch: Das Kunstwerk »Begegnung« des polnischen Künstlerpaares Robert und Elzbieta Peplinski wird auf dem »neuen« Markt keinen Platz mehr finden.

Das hat der Rat in seiner Juni-Sitzung beschlossen, sich aber nur gegen den Standort Marktplatz und nicht für einen anderen Ort ausgesprochen. Wann das geschehen soll, konnte Bürgermeister Wolfgang Runge dem WV auf Nachfrage noch nicht sagen.
Zurzeit steht die »Begegnung« auf dem städtischen Bauhof. Doch dort, so versichert Runge, soll sie auf keinen Fall bleiben. Zunächst soll die Plastik, die in den Jahren über dem Entlüftungsschacht der Tiefgarage doch sehr gelitten hat, nun wieder aufgearbeitet werden. Mitarbeiter der Gießerei Vollmer aus Drensteinfurt, so Runge, wollen in den nächsten Tagen zum Bauhof kommen, um zu entscheiden, ob eine Aufarbeitung des schweren Kunstwerks vor Ort möglich ist, oder ob es transportiert werden muss.
Erst wenn die Restaurierung, bei der die zurzeit fast schwarze Skulptur sicherlich wieder um einige Nuancen heller wird, abgeschlossen sei, solle die Suche nach einem Standort weitergehen, so Runges Zeitplan. »Das ist ähnlich wie mit einem Möbelstück, für das im Haus ein neuer Platz gefunden werden muss«, vergleicht der Bürgermeister und schlägt vor, das Kunstwerk einmal probeweise an verschiedenen in Frage kommenden Orten aufzustellen.
Befürchtungen, die Skulptur könnte an einen unbelebten Platz im Stadtgebiet abgeschoben werden oder sogar ganz in Vergessenheit geraten, weist er zurück: »Es ist ein anspruchsvolles Kunstwerk, von dem wir uns nicht trennen werden.« Die »Begegnung« gehöre in den öffentlichen Raum, betont Runge und fügt hinzu, dass er persönlich die Bronze-Skulptur am liebsten - anders als vom Rat mehrheitlich entschieden - auch auf dem »neuen« Marktplatz gesehen hätte.

Artikel vom 22.09.2005