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Symbolstarkes Zeugnis
vom gläubigen Leben

Glockenzier von Michael und Christoph Winkelmann

Verl (fre). Nun hängen sie im Turm und haben am gestrigen Freitag mit einem Probeläuten eine Kostprobe ihres Klanges gegeben: die neuen Glocken der Pfarrkirche St. Anna.

Doch nicht nur auf einen edlen Klang wurde bei den Planungen der 80 000 Euro teuren Glocken (die Gesamtkosten des Geläutes betragen 180 000 Euro) viel Wert gelegt. Auch was die Gestaltung der Glockenzier anbelangt, haben sich die Gremien der Kirchengemeinde viele Gedanken gemacht.
Künstlerisch umgesetzt wurden die Entwürfe von den Brüdern Michael und Christoph Winkelmann aus Möhnesee-Günne. Sie schufen 1983/84 bereits etliche Kunstwerke für die St. Anna-Kirche und später für die Marienkapelle.
Mitte Januar traf sich der Pfarrgemeinderat zu einer Wochenendtagung in Paderborn. Dabei wurden den Patronaten der Glocken (Christus, Josef, Maria, Johannes, Anna, Benediktus und Schutzengel) Begriffe, Dienste, Vereine etc. zu den Themen Gemeinde, Werte, Sakramente und Dekoration zugeordnet. Zur Konkretisierung der Ergebnisse wurde dabei der Glockenausschuss eingesetzt.
Bei der Christusglocke sind liturgische Dienste, Chöre und die Caritas, die Werte Frieden und Gerechtigkeit, als Sakrament die Priesterweihe sowie als Dekoration das Logo des Pastoralverbundes und der Weinstock verewigt.
Auf der Josephsglocke findet der Betrachter die Welt der Arbeit oder auch Logos von Kolping und KAB, von Feuerwehr und St.- Hubertus-Schützengilde. Thema ist auch die Nächstenliebe sowie als Sakrament die Krankensalbung. Als Deko wurden Eichenblätter, Metall und das Thema Dienstleistung gewählt.
Den Senioren ist die Annaglocke gewidmet. Als Werte versinnbildlicht sie Achtung und Ehrfurcht, während gleichzeitig die Taufe als Sakrament abgebildet ist. Neben dem Wappen der ehemaligen Grafschaft Rietberg und dem Anna-Haus findet man hier besondere Daten aus der Historie der Kirchengemeinde.
Die kleinste der Glocken, die Benediktusglocke, hat für die Gemeinde die Themen Vielfalt, Aufbruch, das Kloster Varensell, das Droste-Haus und die KJG zum Inhalt und zeigt plastische Arbeiten zu Verständigung, Freiheit und Gastfreundschaft. Als Sakrament ist die Firmung aufgeführt, bei der Dekoration stehen die Symbole Wege des Lebens, die Erdkugel, die EU, das Klostern, Straßen und Zeitzonen im Mittelpunkt.
»Dies alles wurde von den Brüdern Winkelmann aus Möhnesee-Günne in hervorragender Weise umgesetzt«, lobte nicht nur Pfarrgemeinderats-Vorsitzender Michael Mersch.

Artikel vom 17.09.2005