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Geburtstagskind in bester Form

Zehn Jahre »Villa Kunterbunt«: Sommerfest zum Jubiläum in Twiehausen

Twiehausen (hek). Was vor zehn Jahren als »Notgruppe« begann, hat sich zu einem kleinen, aber feinen Kindergarten gemausert, der vor allem durch seine familiäre Atmosphäre besticht.

Am Samstag feierte die »Villa Kunterbunt« in Twiehausen das zehnjährige Bestehen. »Am Eröffnungstag waren die Möbel noch nicht geliefert und so brachten die Eltern Tische und Stühle für die ersten Wochen mit«, blickte Leiterin Brigitte Menke zurück. Am Anfang habe »wohl niemand so recht geglaubt«, dass die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) so lange bestehen bleibe. Umso erfreulicher sei es, dass seit der Gründung mehr als 130 Kinder betreut werden konnten.
Derzeit ist das Haus mit 25 Kindern voll ausgelastet. Zwölf der kleinen Bewohner der »Villa Kunterbunt« werden auch über Mittag betreut. Von Vorteil sei gerade für Neuankömmlinge die »familiäre Atmosphäre«, so Menke. »Bildung auf der Grundlage des natürlichen Entwicklungsstranges« sei die »Zauberformel«. Sie und ihr »Kompetenzteam«, bestehend aus zwei weiteren Teilzeitkräften, wollten »geeignete Rahmenbedingungen« schaffen, um die Lernbereitschaft zu fördern.
Man versuche, den Kindern ein »Optimum an pädagogischer Unterstützung« zu geben, betont Erzieherin Ute Göllner. Entsprechend der Richtlinien der Arbeiterwohlfahrt seien Bildungsschwerpunkte formuliert worden: Zu diesen zählen unter anderem die Sprachförderung mit Sing- und Rollenspielen. Bei der Kinderkonferenz, der sogenannten »Kiko«, lernen die Kinder, Anliegen und Gefühle zu artikulieren und aufmerksam zuzuhören: Der »Redestein«, der von Hand zu Hand wandert, teilt jedem nacheinander das Wort zu.
Eine Besonderheit stellt das 2003 eingerichtete Kinderatelier unter der Leitung der Künstlerin Jutta Lange dar: Die entstehenden Bilder und Objekte bestätigen den Titel des Projekts »Kinder können mehr als kritzeln«. Sie und ihre Kolleginnen seien bemüht, »Freiräume« zu schaffen, in denen sich die kindliche Kreativität zwanglos entfalten könne, so Mitarbeiterin Dorothee Gepert. Darüber hinaus spielen gesunde Ernährung und der Umweltschutz eine entscheidende Rolle im pädagogischen Konzept. Auf regelmäßigen Entdeckungsreisen in die heimischen Wälder können die Mädchen und Jungen die Natur hautnah erleben.
Unterstützung erhält der Kindergarten hierbei von den ortsansässigen Jägern. Zum Jubiläumsfest begeisterten die Fachmänner in Sachen Flora und Fauna mit ihrer rollenden Waldschule und dem Waldquiz. Beim Griff in die hölzernen Boxen galt es, Naturmaterialien wie Bucheckern, Felle oder Federn zu erfühlen. Bei der Feuerwehr Twiehausen durften sich die Jüngsten im Umgang mit dem Löschschlauch üben.
Auch an den anderen Spielstationen ging es - getreu dem Namen der Einrichtung - »kunterbunt« zu: Tombola und Spielolympiade luden ein, Glück und Geschicklichkeit auf die Probe zu stellen. Beim Malen mit Wasserfarben, dem Papierschöpfen und dem Drucken lustiger Küken am Stand des RGZV Twiehausen kamen »kleine Künstler« auf ihre Kosten.
Auf der Hüpfburg und am Spielmobil durfte sich nach Herzenslust ausgetobt werden.
Ihr besonderer Dank gelte den überaus engagierten Eltern, hob Leiterin Brigitte Menke hervor. Sie hätten über »all die Jahre hinweg Außergewöhnliches vollbracht“.

Artikel vom 19.09.2005