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Nasen für Genießer

250 Gäste beim Steckdosen-Essen bei Hesse in Varensell

Rietberg-Varensell (GG). Haben sie schon mal eine so richtig herzhafte »Steckdose« mit Kartoffelpüree oder Sauerkraut gegessen? Mehr als 200 Gäste haben sich am Freitag inÊ Varensell einem etwas skurillem, deswegen aber nicht minder leckeren Festmahl hingegeben. Gemeint war das 17. Steckdosen-Essen, das auf Einladung des »Steckdosenclubs Deutschland«, ein als gemeinnützig anerkannter Verein, in »Hesses« Scheune stattfand.

Dass das beliebte Steckdosen-Essen wieder ein voller Erfolg war, zeigte sich nicht nur darin, dass 250 Gäste fast 800 Steckdosen verköstigten, sondern auch dadurch, dass wieder viel Geld für einen guten Zweck eingenommen werden konnte. Mit den Steckdosen sind natürlich nicht die Stromgeber in der Wand gemeint, sondern gesottene Schweinenasen. Diese, gut gekocht und gewürzt, sind eine wahre Gaumenfreude für jeden Fleischgourmet.
»Wir wollen unseren Mitgliedern und geladenen Gästen natürlich was Besonderes bieten, damit sie nach dem Essen zufrieden ihre Brieftaschen öffnen und gut gelaunt eine Spende geben, mit der wir dann Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche unterstützen wollen«, erklärte Veranstalter Achim Sampl, der vor 17 Jahren mit seiner Frau Martina und einigen Freunden das Benefiz-Steckdosen-Essen auf der Taufe hob. Was 1988 erstmalig mit sieben Mitessern gestartet wurde, war vergangenen Freitag eine professionell durchgeplante und gelungene Veranstaltung des mittlerweile 170 Mitglieder starkenÊ Steckdosenclubs.
Aus ganz Deutschland und sogar der Schweiz, Österreich und Holland seien Mitesser gekommen, um die »besten Nasen aus Westfalen zu genießen«, freute sich Andreas Sampl. Seit dem Start desÊ Steckdosenessens hat der Verein durch Mitgliedsbeiträge, großzügige Spenden und die Erlöse aus dem jährlichenÊ Steckdosenessen rund 200 000 Euro an Waisenhäuser, Sonderschulen, Behindertenkindergärten und Kinder- und Jugendprojekte weitergeben können. Kleine Besonderheit während des großen Essens war auch die Nutzung der eigenen Währung. Seit 1995 gibt es beim Steckdosenessen den »Schweinedollar«, der mit 1,10 Euro umgerechnet wird. Eine Versteigerung von verschiedenen Kunstobjekten zum Thema »Schwein« bereicherten den Abend.
Neustes Projekt des Steckdosenclub ist die Unterstützung von jungen Mitgliedern der Jugendhilfe Gütersloh, die vor einiger ZeitÊ den Wunsch äußerten, eine eigene Zeitung herausbringen zu wollen. Der Steckdosenclub wird die Aktion mit technischer und fachlicher Begleitung unterstützen. »Wir geben den Jugendlichen Hilfestellung bei der Bearbeitung ihrer Sachen im Computer, den wir auch gesponsert haben. Wir zahlen Aufmachung und Begleitung sowie den Druck dieser Zeitung, den die Werkstatt für behinderte Menschen übernehmen wird«, freute sich Achim Sampl.

Artikel vom 19.09.2005