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Briefwahl sehr beliebt

2700 Rietberger haben ihr Kreuzchen schon gemacht

Rietberg (mobl). 3 648 Wahlbewerber hat der Bundeswahlleiter für die Bundestagswahl 2005 registriert. Natürlich können die Rietberger nicht aus all diesen Bewerbern wählen. Fünf Direktkandidaten umfasst der Stimmzettel, den Karin Legrand und ihre Kollegen im Rietberger Rathaus schon jetzt an all diejenigen ausgegeben haben, die Briefwahl beantragt haben. Und das sind weitaus mehr Einwohner als bei den vergangenen Wahlen.

20 581 Wahlberechtigte gibt es in der Stadt Rietberg, mehr als 2 700 haben schon Briefwahl beantragt. Zwei Angestellte der Abteilung 10, zuständig für die Vorbereitung von Wahlen, waren in den vergangenen Wochen ausschließlich mit der Bearbeitung von Briefwahlanträgen beschäftigt. Beim Thema Wahlen ist Karin Legrand spätestens seit den vergangenen Monaten Expertin: Kommunalwahl, Europawahl, Landtagswahl und jetzt die Bundestagswahl - innerhalb von zwölf Monaten mussten vier Wahlen in ihrem Fachbereich organisiert werden. Und das ist jedes Mal eine Mammutaufgabe. Hinzu kam jetzt auch noch, dass die Zeit durch die vorgezogenen Neuwahlen äußerst knapp bemessen war. »Die Wahlbenachrichtigungen wurden zum Großteil am 24. August zugestellt, wir haben die Stimmzettel aber erst am 25. August bekommen. Das heißt, wenn jemand seine Benachrichtigung aus dem Briefkasten genommen hat und dann sofort zum Rathaus gefahren ist, mussten wir ihn erstmal wieder wegschicken, weil die Stimmzettel noch nicht vorlagen«, erinnert sich Legrand.
Immer mehr Rietberger machen beim Wählen vom Internet Gebrauch. Zwar ist die Stimmabgabe online rechtlich (noch) nicht möglich, aber der Wahlscheinantrag kann online übermittelt werden. Dieses Angebot nutzten bis Donnerstag mehr als 580 Bürger. 168 Wahlhelfer haben Karin Legrand und ihre Kollegen zusammengetrommelt. Sie werden am Sonntag in den 19 Wahllokalen helfen und nach 18 Uhr natürlich kräftig auszählen. Der Wahlbezirk 4 in Mastholte ist dabei übrigens auch bei dieser Wahl wieder ein besonderer Bezirk: hier nämlich wird eine Wahlstatistik erhoben. »In diesem Stimmbezirk werden die Wahlzettel sortiert nach Geschlecht und aufgeteilt in fünf Altersgruppen ausgegeben. Nachdem die Stimmen ausgezählt wurden, werden diese markierten Wahlzettel weitergeleitet an das Landesamt für Statistik, die die Zettel für eine Statistik auswerten«, schildert Karin Legrand. Auch die Wahlbenachrichtigungen, die an die Wähler im Wahlbezirk 4 Mastholte versendet wurden, trugen spezielle Kennzeichnungen. »Man wird hinterher aber keine Rückschlüsse auf einzelne Wähler ziehen können«, betont Karin Legrand.
Zu den Helfern in den Wahllokalen kommen zwei Briefwahlvorstände. Vor lauter Organisieren hätte Karin Legrand bei der vergangenen Landtagswahl beinahe selbst vergessen, ihr Kreuzchen zu machen, schmunzelt sie: »Um viertel vor sechs ist es mir dann aber doch noch eingefallen...«

Artikel vom 17.09.2005