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Suche nach Kontinuität

Gessat: »Schätze Clarholz stärker ein als Avenwedde«

Kreis Gütersloh (dh). Eintagsfliege oder Kehrtwende? Diese Frage stellt sich Jürgen Gessat nach dem 2:1-Derbyerfolg beim SV Avenwedde. Die Antwort wird der Trainer des SC Wiedenbrück 2000 schnell erhalten, denn das nächste Landesliga-Derby steht bereits vor der Tür. Der angeschlagene Ex-Spitzenreiter Victoria Clarholz kommt mit zwei 3:4-Klatschen im Gepäck (Kreispokal bei St. Gabriel und beim SV Spexard) offenbar zur rechten Zeit.

»Wir haben es in Avenwedde mit Ausnahme der ersten 15 Minuten endlich einmal geschafft, über einen längeren Zeitraum konstant zu spielen«, hofft der SCW-Trainer, die neu gewonnene Stabilität auch gegen die Victoria beibehalten zu können, wenngleich er zugleich eine weitere Steigerung fordert: »Clarholz schätze ich stärker ein als Avenwedde. Der SVA konnte uns auch aufgrund der Ausfälle von Jens Grundmann und Rafael Psyk nicht so fordern, wie ich es erwartet hatte.«
Gessat ist nun gespannt darauf, wie die Victoria (»Ein Gegner der Marke unangenehm«) mit den beiden jüngsten Negativerlebnissen umgehen wird: »Vielleicht werden beim TSV ja sogar neue Kräfte frei gesetzt.« Die gibt es auf jeden Fall beim SCW zu bewundern, denn die Reihen im Lazarett haben sich gelichtet. »Endlich bin ich in der glücklichen Situation, nach Form und Fitness aufstellen zu können«, deutet Gessat an, aus taktischen Gründen Umstellungen vornehmen zu wollen.
Gleiches trifft auf Markus Graskamp zu, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. »Vielleicht tut es dem einen oder anderen mal ganz gut, wenn er eine Pause bekommt«, so der Victoria-Coach, auch wenn er keinen direkten Zusammenhang zwischen eventuellen Wechselspielen und den acht Gegentoren in den zurückliegenden 180 Minuten sehen will: »Die gesamte Mannschaft hat zuletzt nicht so überzeugt, wie in den ersten drei Partien.« Da holte die Victoria bekanntlich neun Punkte - und kann daher immer noch ganz entspannt nach Wiedenbrück fahren. »Warum sollen wir diesen positiven Trend nicht wiederholen können? Wir haben genug Selbstvertrauen, und wenn es beim SCW nicht läuft, werden die Zuschauer bekanntlich schnell missmutig«, sieht »Grassi« seine Elf zwar in der Außenseiterrolle, aber nicht chancenlos: »Wir wollen punkten, auch wenn es beim haushohen Favoriten Wiedenbrück immer schwer ist. Welcher Landesligist kann es sich schon leisten, wie der SCW in Avenwedde einen Eugen Keilbach 65 Minuten lang auf der Bank schmoren zu lassen?«

Wer fehlt beim SCW?  Sebastian Monert, Raphael Negri (beide Kreuzbandriss), Daniel Bremehr (Ermüdungsbruch im Fuß), Heiko Lübbert (Kniebeschwerden), Frank Parotta (im Aufbautraining).
Wer fehlt bei Clarholz?  Keiner, alle Mann sind an Bord.

Artikel vom 17.09.2005