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Kuntze und »Wille« wieder dabei?

Trainer Eickmeier fordert einen Sieg - Gegner SC Herford zurzeit noch ohne Coach

Von Wolfgang Sprentzel
Tengern (WB). Drei Spiele - fünf Punkte. Der TuS Tengern ist in der Fußball-Landesliga-Saison 2005/2006 bisher noch ungeschlagen. Das, so will es der Trainer Heiko Eickmeier, soll sich auch nach dem vierten Spiel nicht ändern. »Ich erwarte gegen den SC Herford auf eigenem Platz wieder einen Dreier.«

Dabei hat der TuS-Coach natürlich so seine Sorgen. Salik Yavuz plagt sich erneut mit einer saftigen Leistenzerrung herum, Andreas Arlt fällt weiter aus und am letzten Wochenende gesellte sich ins Lazarett auch noch Saki Kazemi hinzu. Der hielt sich schon während der Halbzeit heftig die rechte Seite, presste sich einen Eisbeutel auf seine Rippen. Während der Woche war kein Training möglich. Handfeste Rippenprellung. Krank geschrieben.
Ebenfalls nur einmal trainieren konnten Torhüter Jörn Paulsen, Kapitän Lars Hauptmeier und Mittelfeldzerstörer Ahmet Ünal. Alle drei lagen mit einer Magen- und Darmgeschichte flach. »Aber,« so Eickmeier, »mit diesem Trio rechne ich gegen den SC Herford auf jeden Fall. Und eventuell lichtet sich ja auch das Lazarett ein wenig. Während der Woche machten Goalgetter Burghard Willenberg und der gegen Dornberg so starke Torsten Kuntze wieder die ersten Gehversuche. »Nicht auszuschließen, dass beide eingesetzt werden,« stellte der Coach fest, »auf jeden Fall werden sie mit auf der Bank sitzen.« Und dort ist möglicherweise auch wieder ein Plätzchen frei für Matthias »Matze« Bode, der ja schon in Maaslingen wieder das TuS-Trikot überstreifte.
Vom Gegner SC Herford hält der TuS-Coach eine ganze Menge: »Das ist eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft mit ehrgeizigen Spielern.« Die allerdings nach dem letzten Spiel einen erheblichen Dämpfer erfahren haben. Nach dem 1:2 gegen den TuS Dornberg wollte Trainer Olaf Sieweke keine Stellungnahme mehr abgeben, sondern stellte gegenüber dem erstaunten Journalisten fest: »Ich sage überhaupt nichts. Nur eines: ich erkläre hiermit meinen sofortigen Rücktritt vom Trainerposten.« Rumms! Das saß! Auch beim technischen SCH-Leiter Kalla Menzel, der nur wenige Schritte entfernt Zeuge der Sieweke-Worte geworden war. Verzweifelt ging man in dieser Woche auf Trainersuche. Uwe Kaiser, der Mann, der die meisten Kicker des nach dem Abstieg neuformierten SC Herford aus der A-Jugend kennt, gab den Verantwortlichen einen Korb. Ein neuer Mann ist noch nicht gefunden. Am Sonntag wird der SCH Oliver Höner und Ex-Spieler Rolf Pörtner an der Seitenlinie haben.
Was allerdings ein anderes SCH-Problem an diesem Wochenende nicht löst. Denn: ausgerechnet Spielmacher Sven Kämmerer heiratet am Samstag in Mennighüffen - und das gesamte Team ist zur Hochzeit eingeladen. Wenig tanzen dürfte dabei der unter Achillessehnenbeschwerden leidende Schlobinski, der gegen Tengern ebenso fehlen wird wie der dank einer roten Karte gesperrte Sead Jusufi. Fragezeichen auch hinter Neuzugang Christian Schnitker.
Heiko Eickmeier abschließend: »Ich weiß nicht, wie die Elf die Hochzeit überstehen wird. Aber eins ist für uns klar: Gewinnen können wir nur, wenn wir disziplinierten Fußball spielen, dazu bereit sind, die Lauf- und Kampfbereitschaft voll abzurufen, wenn wir 100 Prozent geben. Leichte Spiele gibt's in dieser Liga nun mal nicht.«

Artikel vom 17.09.2005