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Striewe-Elf gewinnt verdient

Fußball-Bezirksliga: SV Dringenberg - FC Neuenheerse/Herbram 3:2 (2:0)

Von Winfried Vogt
Dringenberg (WB). Das wäre für den SV Dringenberg fast noch ins Auge gegangen. Eine komfortable 3:0-Führung geriet beim 3:2 (2:0)-Bezirksliga-Derbysieg gegen den FC Neuenheerse/Herbram noch einmal zum Schluss der Partie in Gefahr. Nach 94 Spielminuten bejubelten die Burgherren dann aber doch völlig verdient ihren ersten Saisonsieg.

Die Treffer für das Team von Trainer Uwe Striewe markierten Andreas Heinemann (1:0/30. Minute), Marc Joachim (Eigentor zum 2:0/36.) und Christian Hoppe (3:0/55.). Für den Aufsteiger waren die eingewechselten Daniel Damm zum 1:3 (70.) und Igor Zasypalov (2:3/86. Minute) erfolgreich.
Der Sieg in der auf Samstag vorgezogenen Partie hätte für die Gastgeber auf Grund der klareren Torchancen höher ausfallen müssen. Mit sich selbst hadern durften die Dringenberger vor allen Dingen wegen ihrer mangelnden Cleverness und Fahrlässigkeit bei der Verwertung der Torchancen. So traf Heinemann nur das Außennetz (75). und in Minute 85 schoss Brockmann das Leder an den Außenposten. Und es gab noch weitere aussichtsreiche Gelegen-heiten. So paradox es klingen mag, der FCNH hätte noch zum 3:3 ausgleichen können. Doch in der 89. Minute kam der völlig freie Stefan Wolke zu sehr in Rückenlage und drosch das Leder über den Dringenberger Kasten.
»80 Minuten hat meine Mannschaft gut gespielt. Dann haben wir durch Nachlässigkeiten dem Gegner die zwei Tore fast geschenkt«, gefielen Striewe die Unkonzentriertheiten zum Spielschluss überhaupt nicht. Er lobte seine Mannschaft aber auch und sprach bis auf die letzten zehn Minuten von der bislang besten Saisonleistung.
»Wir hatten uns schon etwas mehr ausgerechnet«, war Spielertrainer Wolfgang Lütkemeyer vom FC Neuenheerse/Herbram mit der Vorstellung seiner Jungs nicht zufrieden. »Auf Grund der ersten Halbzeit geht der Sieg des SVD völlig in Ordnung. Wir haben uns frühzeitig den Schneid abkaufen lassen und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen«, fehlte nach Einschätzung von Lütkemeyer seiner Mannschaft das nötige Selbstbewusstsein und die für ein Derby nötige sportliche Aggressivität. Da dürfte er mit seiner Beobachtung die Ansicht vieler der mehr als 300 Zuschauer teilen.
Denn der SV Dringenberg war über weite Strecken der Begegnung Herr im Hause und der FCNH konnte seinen Anhang bei weitem nicht überzeugen. Für ein Nachbarschaftsderby - das letzte Spiel beider Teams in der Bezirksliga dürfte mehr als 20 Jahre zurückliegen - verlief das Spiel anständig und fair. Sicherlich mit verantwortlich dafür war die gute Leistung von Schiedsrichter Held aus Borchen. Die Akteure machten es ihm aber auch nicht schwer.
Echte Derbystimmung kam nur selten auf. Dem Spiel hätte etwas mehr Würze gut getan. Die wirklichen Spannungsmomente lagen eindeutig in den letzten 15 Minuten, als der SVD sich fast selbst um die Früchte seiner Arbeit gebracht hätte und der FCNH stark aufkam. Bis zu seiner Auswechselung war Andrees Heinemann der beste Dringenberger Akteur. Eine gute Note beim Verlierer verdiente sich Spielertrainer Wolfgang Lütkemeyer. Der SV Dringenberg gewann die meisten Duelle, wirkte frischer und ambitionierter. Der FCNH kann sicherlich besser spielen.
SV Dringenberg: Kratochwil - Wileschek, Niesse, Körner, Rüther, Biermann (82. Kröger), Bente (88. Köhler), Heinemann (75. Naim), Brockmann, Hoppe, Dvorani.
FC Neuenheerse/Herbram: Schönfeld - Lücking, Jost, Joachim, Grewe, Finke, Lütkemeyer, Lappe (46. Ingo Vogt), Sievers (70. Zasypalov), Wolke, Hardt (70. Damm).
Schiri: Held (Borchen).

Artikel vom 19.09.2005