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Quartiere für kleine Vampire

Alter Erdbunker für Fledermäuse wieder freigelegt


Herford (kop). Schillernde Legenden von angeblich blutsaugenden Vampiren gab es schon im 17. Jahrhundert. Aber auch wenn blutsaugende Fledermäuse in der hiesigen Region nicht anzutreffen sind, gibt es hier jedoch zumindest zehn Fledermausarten, deren starke Bestandsgefährdung es erforderlich macht, dass dringend Sicherungsmaßnahmen erforderlich werden. Eine erste solche Maßnahme wurde jetzt erfolgreich fertiggestellt. Auf Anregung des Arbeitskreises Fledermausschutz OWL ist auf dem Friedhof Ewiger Frieden ein vor Jahren verfüllter Erdbunker wieder freigelegt worden. In diesem Bunker, in dem sich früher das Wasserwerk befand, das den Friedhof versorgte, ist nun ein Winterquartier geschaffen worden. Mitarbeiter des Arbeitskreises und des Projektes »Aktiv« haben rund 60 Kubikmeter Erde ausgehoben. Anschließend wurden im Bunker Gasbetonsteine mit Löchern unter die Decke geklebt, in die sich die Fledermäuse im Winter einhängen. Rund 4000 Euro hat der Kreis in das Projekt investiert. Zwei Fledermäuse - Langohren - hat Thomas Bierbaum vom Arbeitskreis während der Arbeiten bereits entdeckt. Langohren zählen zu den besonders geschützten Arten. »Wenn im Bunker im nächsten Jahr eine Fledermaus und in den nächsten Jahren etwa zehn Tiere überwintern, ist das schon ein Riesenerfolg«, sagte Bierbaum.

Artikel vom 17.09.2005