19.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Motorkraft und blitzender Chrom

40 gut gepflegte alte Schätzchen knatterten durch die Bünder Innenstadt


Bünde (eic). Lautes Motordröhnen war am Samstagvormittag in der Fußgängerzone zu hören. Doch diesmal kamen die Geräusche nicht von einem der Lieferwagen, die die Geschäfte der Innenstadt beliefern, sondern von den 40 Oldtimern, die an der »Wittekind Klassik«-Rallye des Automobilclubs Bünde teilnahmen.
Mit dabei waren Jörg Kleemann und Klaus Siekmann mit ihrem BMW 600 (Isetta), der mit seiner Fronttür noch deutlich vom heutigen Autodesign entfernt ist. »Der Wagen ist Baujahr 1959, genau wie Jörg«, witzelte Klaus Siekmann, der selber nur ein Jahr später geboren wurde. Für sein Alter und sein Format bietet der kleine Flitzer erstaunlich viel Platz im Inneren.
Einige Autolängen hinter dem 600er BMW wartet der MG A von Fahrer Bernd Middeke und Beifahrer Gerd Steinhörster auf seinen Einsatz. Das 60er Baujahr wurde 1991 restauriert, seitdem wird der Wagen als Werbung für die »Samson«-Zigaretten eingesetzt. »Wir fahren Rallyeveranstaltungen deutschlandweit«, ist der Wagen für Bernd Middeke schon zu einem Hobby geworden.
Viele der Fahrer hatten an ihre Stahlkutschen zusätzliche Armaturen angebracht - denn zumindest auf eine praktische Stoppuhr wollte niemand verzichten. Schließlich war ging es bei der Rallye nicht nur darum, die Strecke, die von der Bünder Innenstadt über Randringhausen, die Kahle Wart, Rahden, Gut Böckel und die Tankstelle Halstenberg zum Ziel am Autohaus Erdbrügger führte, in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen. Das wäre bei der recht unterschiedlichen Höchstgeschwindigkeit der Oldtimer doch nicht allzu fair gewesen. Vielmehr warteten an einigen Stationen Aufgaben auf die Fahrer, die es möglichst fehlerfrei zu bewältigen gab. Neben Quizfragen und ähnlichem war auch eine Gleichmäßigkeitsprüfung darunter, bei der die Fahrer eine längere Strecke möglichst nah an einer vorgegebenen Zeit fahren sollten. Wer zu schnell oder zu langsam war, wurde mit Fehlerpunkten bestraft.
Für die Fahrer war dieser Wettbewerb jedoch nicht das Wichtigste an der Rallye. Natürlich wollte man auch gewinnen, doch im Vordergrund standen stets Spaß und Geselligkeit. Denn jeder weiß: Dabei sein ist alles.

Artikel vom 19.09.2005