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Von Cäsar bis
zur Chipkarte

Paderborner Nachwuchsforscher

Paderborn (WV). Sie bauten Roboter aus Legosteinen und programmierten Plastikhunde als Stürmer und Torhüter. Das ferngelenkte Operieren übten sie an einem Käsekuchen. Und für Sprungschanzen und Autobahnkreuze berechneten sie Hochgeschwindigkeitskurven. Das sind nur einige der vielen Projekte, mit denen sich 100 ausgewählte Rechentalente bei der fünften Schülerakademie für Mathematik und Informatik (SMIMS) in Münster beschäftigten.

Unter den Teilnehmern aus Nordrhein-Westfalen waren auch die Paderbornerin Nicole Schulte und der Hövelhofer Sven Merschjohann, beide Schüler des Gymnasiums Schloß Neuhaus.
Am Ende der Aktionswoche stellten die Nachwuchsforscher im Rechenzentrum der Volksbanken in Münster ihre Ergebnisse der NRW-Schulministerin Barbara Sommer vor, die sie dafür mit einer Urkunde auszeichnete. Dabei betonte die Ministerin die Bedeutung von Mathematik und Informatik als Schlüssel für das 21. Jahrhundert. Der Schülerakademie komme hier eine wichtige Rolle zu. Sommer: »Wir brauchen junge Menschen, die mit Kreativität und Weiterdenken an den Herausforderungen unserer Gesellschaft arbeiten.«
Ausrichter der Schülerakademie war auch in diesem Jahr die Bezirksregierung Münster. Finanziell unterstützt wurde sie dabei traditionell von den NRW-Kreditgenossenschaften, darunter auch die Volksbanken im Kreis Paderborn. »Wir wollen mit dieser NRW-weiten Förderung die Bedeutung der Mathematik und Informatik für ökonomische Zusammenhänge betonen und den Stellenwert dieser Ausbildung stärker in das Bewusstsein rücken«, erläuterte Bankensprecher Heinz Sonntag (Salzkotten). »Denn was wären wir Banken ohne Informatik und Mathematik?«
Eine Woche lang tüftelten die hochbegabten Jugendlichen der Klassen 13 mit Experten aus Universitäten und Wirtschaft an mathematischen Konzepten und entwickelten innovative Lösungen für Alltagsprobleme. So beschäftigte sich Nicole Schulte unter der Überschrift »Falsche Schlangen und ihre Tücken« mit den Gesetzmäßigkeiten von Warteschlangen, während sich Sven Merschjohann in die Grundlagen der Verschlüsselungstechnik einarbeitete. Motto seines Projekts: »Von Cäsar zur Chipkarte«.
Die Bezirksregierung hatte alle Schulen in Nordrhein-Westfalen eingeladen, ihre besten Schüler für Mathematik und Informatik der Klassen 13 zu nominieren. 200 Jugendliche wurden von ihren Lehrern für die Schülerakademie vorgeschlagen, davon wurden 100 ausgewählt. Besonders erfreut ist die Akademie über den wachsenden Anteil an Mädchen, der sich in diesem Jahr auf ein Drittel erhöhte.

Artikel vom 26.09.2005