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Wandelhalle wird saniert

Fünf Architekturbüros sollen Pläne für Umgestaltung entwickeln

Von Bärbel Hillebrenner
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Von den sechs historischen Gebäuden im Kurpark wird die Wandelhalle das nächste sein, das komplett saniert wird. Fünf Architekturbüros sollen Konzepte entwickeln, von denen eins 2006 umgesetzt wird.

»Die Komplettsanierung ist eine anspruchsvolle Aufgabe«, sagt der Werkleiter des Staatsbades, Dirk Henschel. Da müsse man mit Bedacht und Sensibilität vorgehen. Vor allem weil das historische Gebäude aus dem Jahr 1925/26 stammt und unter Denkmalschutz steht, gebe es von der zuständigen Denkmalschutzbehörde strenge Auflagen. »Die aber«, so Henschel«, beziehen sich weitestgehend auf die äußere Gestaltung. In den Innenräumen gibt es nicht so viel zu erhalten.« Die Bausubstanz des Gebäudes sei gut.
Im neoklassizistischen Stil errichtet, war die Wandelhalle zunächst nur als Trinkhalle gedacht. »Das wird sie auch bleiben. Das Heilwasser wird hier auch nach der Umgestaltung ausgeschenkt. Aber Leseecke und Orchesterbühne müssen neu aufgerüstet und modernisiert werden«, sagt der Werkleiter. Mit einem Handschlag sei die Arbeit nicht getan: »Die Halle soll ja schön aussehen, um sie später vermieten zu können«.
Geplant ist, dass sich fünf Architekturbüros mit einer Konzeption befassen, die dann von den Kommunalpolitikern und den Bauexperten der Stadtverwaltung bewertet werden. Einer der Pläne zur Modernisierung wird dann 2006 umgesetzt. Die fünf Büros werden gezielt angesprochen. »Es ist kein Wettbewerb im üblichen Sinn. Wir wollen Vorschläge bekommen, was man aus der Trinkhalle alles machen kann«, berichtet Henschel. Bestehen bleibt die grüne Marmortheke, Wände werden nicht eingezogen, der Fußboden nicht herausgerissen, und die hohe Decke wird auch nicht abgehängt. Henschel: »Der ursprüngliche Charakter bleibt bestehen.«
Wichtig sei bei der Innenausstattung die Modernisierung der Tische und Stühle, die Farbgestaltung und die Materialauswahl. Das Orchester soll sich angemessen präsentieren können und Veranstaltungstechnik eingebaut werden. Denn die Halle könne nicht in dem jetzigen Zustand vermietet werden, so Henschel. Für ein Catering zum Beispiel gebe es weder Möglichkeiten für das Kühlen von Getränken noch für das Aufwärmen von Speisen.
Während sich der Werksausschuss am Donnerstag, 29. September, mit der Sanierung befassen wird, soll in der letzten Sitzung dieses Jahres schon ein Konzept vorliegen und möglichst verabschiedet werden. Anfang 2006 könnte der Startschuss für die Innengestaltung fallen. Insgesamt kommen Kosten von mehreren 100 000 Euro auf das Staatsbad zu, die aus den jährlichen Landesmitteln genommen werden. Die genaue Höhe der Investition nannte Dirk Henschel nicht. »Wir müssen abwarten, wie die Ausstattung sein wird«, sagte er.

Artikel vom 16.09.2005