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Rettung aus
Fabrikhalle
voller Rauch

Übung des Zugs I bei Westerfeld


Tengern (ber). Die Suche von vermissten Personen in einem Firmengebäude, das in Flammen steht -Êdas sollte bei einer Feuerwehrübung des Zuges I der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst (Löschgruppen Tengern, Schnathorst und Bröderhausen) am vergangenen Mittwoch trainiert werden.
Im Vordergrund bei dem angenommenen Brand in der Metall verarbeitenden Firma Westerfeld am Mühlenbruchweg in Tengern stand also der richtige Umgang mit dem Atemschutz, sobald Menschenleben in Gefahr sind.
Mit Nebelmaschinen waren die dunklen Firmenräume in Rauch gehüllt worden, bevor gegen 18.06 Uhr der Alarm ausgelöst wurde. Zügig trafen die Feuerwehrleute am Brandort ein, zuerst mit dem kürzesten Weg die Löschgruppe Tengern. Schnell suchten sich Feuerwehrleute unter Atemschutz den Weg in die dunklen Firmenräume, wo ein Helfer ein Opfer spielte, das angeblich unter einer Maschine eingeklemmt worden war. Eine weitere Person, eine Puppe, mussten die Feuerwehrleute in einem stark verrauchten Aufenthaltsraum im ersten Obergeschoss finden. Beides gelang innerhalb weniger Minuten.
Bernd Krüger und Karl-Heinz Upheber, Zugführer und stellvertretender Zugführer des Zuges I, hatten aber noch weitere Schwierigkeiten für die Feuerwehrleute eingebaut. So mussten Gasflaschen gesichert werden, die im Betrieb durch den angenommenen Brand unter der Gefahr des Druckgefäßzerknalls standen.
Außerdem galt es, ein nahe stehendes Wohnhaus zu sichern und eine Leitung für Löschwasser aus einem nahe gelegenen Bach herzustellen.
Beobachtet wurden die Feuerwehrleute von Michael Kirchhoff, dem Leiter der Hüllhorster Feuerwehr, und seinem Stellvertreter Thomas Podschadly. Außerdem waren auch die Zugführer des Zuges II, Kai Uwe Stallmann und Rolf Thie, und Bernd Kirchhoff als Leiter Atemschutz als Beobachter vor Ort. Sie alle werden die Übung gemeinsam mit den eingesetzten Feuerwehrleuten in den nächsten Wochen noch einmal in Ruhe auswerten, kündigte Kirchhoff an.
Zurzeit werde an einheitlichen Standards beim Einsatz von Atemschutz in den Löschgruppen gearbeitet, so der Leiter der Feuerwehr. Und wie sehr man Feuerwehreinsätze bis ins letzte Detail planen müsse, zeige eine Anekdote vom Mittwoch: Im strömenden Regen versagten die Kugelschreiber, mit denen der Einsatz der Atemschutzkräfte dokumentiert werden sollte. Deshalb wird bei der Feuerwehr demnächst mit Bleistift geschrieben.
Was in einer Übung ebenso gut wie im Einsatz passieren kann: In der Halle der Firma Westerfeld sei ein Löschschlauch geplatzt, so Kirchhoff. Beim Firmenchef kann die Feuerwehr da allerdings auf Verständnis setzen: Andreas Westerfeld sei langjähriges passives Mitglied der Löschgruppe Tengern, wodurch der Kontakt und letztendlich auch die Idee zu der Übung zustande gekommen sei.

Artikel vom 16.09.2005