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Verkauf
ist möglich

Klinik in Schieflage


Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Die Übernahme des Krankenhauses Rheda und noch offene Rechnungen bei den Krankenkassen haben das Städtische Klinikum Gütersloh in eine finanzielle Schieflage gebracht. Der Klinikausschuss schließt nun nicht einmal mehr den Verkauf des Klinikums aus.
Auf Antrag der CDU wurde die Geschäftsführung beauftragt, »unverzüglich« Vorschläge zu entwickeln, mit denen die Erlöse verbessert werden können. Dabei sollen verschiedene Alternativ-Szenarien zur Kostensenkung aufgezeigt werden. Die Stadt Gütersloh solle sich Gedanken darüber machen, wie das Eigenkapital der Klinik angesichts unsicherer Erlös-Aussichten verbessert werden kann. Auch dabei sollten sämtliche denkbaren Modelle geprüft werden - also auch der Verkauf der Klinik oder der Zusammenschluss mit einem starken Partner. Den überarbeiteten Wirtschaftsplan lehnte der Ausschuss ab. Nach Informationen des Verwaltungsvorstandes droht der Klinik in diesem Jahr ein Verlust von bis zu zwei Millionen Euro - schlimmstenfalls bis zu 2,5 Millionen Euro. Offene Rechnungen bei den Krankenkassen aus den Jahren 2003 und 2004 tragen dazu ebenso bei wie der für das Krankenhaus Rheda überwiesene »Kaufpreis« in Höhe von 300 000 Euro und der mit den Krankenkassen erzielte Abrechnungs-Kompromiss. Weitere Probleme kommen aus Bielefeld und Düsseldorf. Die Städtischen Kliniken Bielefeld-Mitte klagen ebenfalls gegen den Bescheid zur Krankenhaus-Planung. Sie beanspruchen eine plastische Chirurgie, die Gütersloh gewährt wurde, ihnen jedoch verwehrt blieb. Die Landesregierung in Düsseldorf wiederum will einen 477 000 Euro teuren Notstromaggregaten für das Bettenhaus Süd nicht mehr bezuschussen.

Artikel vom 16.09.2005