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604 Wähler geben Auskunft

Gymnasien erstellen Umfrage zur Bundestagswahl


Bünde (BZ). »Wenn Gerhard Schröder die Wahl vorziehen kann, können wir das schon lange«, dachten sich die Schüler der Bünder Gymnasien und führten in der vergangenen Woche eine telefonische Umfrage durch, um ein vorläufiges Wahlergebnis für den Wahlkreis Herford/ Minden-Lübbecke II zu ermitteln.
Das Ergebnis der Erhebung: Die SPD führt mit 41,15 Prozent, dahinter die CDU mit 34,03 Prozent. Grüne (7,81) und FDP (6,60) folgen vor der Linkspartei/PDS (3,65) und den rechten Parteien (0,17). Bemerkenswert: Immerhin ein Fünftel der Befragten wünscht sich eine große Koalition aus SPD und CDU/CSU.
Inwieweit das Ergebnis repräsentativ ist, können jedoch auch die Schüler nicht sagen. »Eigentlich bräuchten wir über 1 000 Befragte - bei uns waren es nur 604«, kennen sie das Problem. Immerhin seien so aber Trends erkennbar. Wie zum Beispiel der, dass mehr Frauen SPD zu wählen scheinen als Männer. Gleichzeitig erhält die CDU einen Großteil ihrer Stimmen aus der älteren Generation, während die Grünen besonders von den 18- bis 24-Jährigen gewählt werden.
Bei ihrer telefonischen Erhebung stießen die gut 210 Schülerinnen und Schüler der beiden Bünder Gymnasien auf gemischte Reaktionen. Teils höflich, teils unfreundlich seien die Befragten am Telefon gewesen. Viele weigerten sich auch, an der Befragung teilzunehmen, legten direkt wieder auf. Andere wiederum hätten gerne mitgemacht, sich sogar gefreut, ihre Meinung beisteuern zu können. »Ein Mann hat mir von seinen Kriegsgeschichten erzählt«, erinnert sich Nils Kammeier an eine der mitteilungsfreudigeren Menschen. Die Auswertung der Erhebung erfolgte mittels des Programms »Grafstat« der Universität Münster, die den Schulen auch die zufällig ausgewählten Telefonnummern für die Umfrage zur Verfügung gestellt hatte.
In den kommenden Tagen werden die Schülerinnen und Schüler sich im Unterricht weiter mit ihrer Umfrage befassen, dabei überlegen, welche Fehlerquellen in den Fragebögen besonders aufgefallen sind und inwieweit man die gesammelten Daten weiter auf Zusammenhänge untersuchen könnte.

Artikel vom 16.09.2005