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CVJM bittet um
Kuchenspenden

Café Bo hilft Partner in Sierra Leone


Rahden (WB). Seit mehr als 20 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen dem CVJM Rahden und dem CVJM »Central Branch« in Bo, der zweitgrößten Stadt in Sierra Leone, das zum dritten Mal auf der von der UN veröffentlichten Liste der am wenigsten entwickelten Länder an letzter Stelle steht. Im Januar besuchte Gudrun Straßburg die Partner zum dritten Mal nach dem zehnjährigen Rebellenkrieg. »Die äußeren Spuren in der Stadt Bo sind kaum noch sichtbar.
Durch den engen Kontakt zu unseren afrikanischen Freunden erfahre ich in Gesprächen, dass immer noch viele Kinder aus niedergebrannten Dörfern bei Verwandten in der Stadt untergebracht sind, das heißt, aus einer Familie mit vier Kindern wird schnell eine zehnköpfige Familie«, erzählt Gudrun Straßburg.
Viele junge Menschen seien entwurzelt, weil ihre Familien zerstört und auseinander gerissen worden seien durch Mord und Vertreibung. Das Trauma sitze tief. Doch die Jugend sei voller Hoffnung und in Aufbruchstimmung, den Neuanfang zu gestalten.
»Der Partnerverein in Bo baut zurzeit ein eigenes Vereinshaus finanziert mit Spendengeldern und durch Spendenaktionen des CVJM Rahden. Hier wollen die jungen YMCA Mitglieder in Bo einen Treffpunkt für arbeitslose und gestrandete Jugendliche einrichten, Möglichkeiten zu Gesprächen, Spiel und Sport geben, hier soll ein geistlicher Halt für Hoffnungslose sein. Diese Jugendarbeit haben die Afrikaner bei Besuchen in Rahden kennen gelernt«, berichtet Gudrun Straßburg.
Das Wichtigste aber sei die Weiterführung der staatlich anerkannten Ausbildungsstätte für das Schneiderhandwerk in dem neuen Haus. Seit 1993 laufe dieses Ausbildungsprojekt mit Rahdener Unterstützung. Es ermögliche vor allem jungen Frauen eine qualifizierte Ausbildung, mit der sie entscheidend zum Unterhalt ihrer Familien beitragen könnten. Die dramatisch hohe Arbeitslosigkeit im Land sei nach wie vor das größte Problem.
»Die demokratisch gewählte Regierung versucht nach Kräften, in dem Land geordnete gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Strukturen aufzubauen. So ist zum Beispiel die Schulgeldfreiheit für die sechsjährige Grundschule eingeführt und die Zahlung in eine staatliche Rentenkasse angeordnet worden«, erfuhr Gudrun Straßburg. All dies seien Schritte auf dem langen Weg in eine bessere Zukunft, zu der auch durch eine Kuchenspende beigetragen werden könne. Denn darum bittet der CVJM Rahden für das Café Bo, das wieder während des Trödelmarktes in das evangelische Gemeinde einlädt.
Der Kirchenkreis Herford bietet im Februar 2006 eine Studienreise nach Sierra Leone an unter der Leitung von Gudrun Straßburg Interessierte können sich melden unter Tel. 0 57 71/25 27.

Artikel vom 16.09.2005