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Polizei sucht Gespräch
mit jungen Menschen

Anti-Drogen-Disco am 21. September in Kampahalle

Kreis Minden-Lübbecke (by). Die Polizei auf Landesebene und vor Ort setzt bei der Bekämpfung von Rauschgiftdelikten weiterhin auch auf Prävention und sucht dabei das Gespräch mit Jugendlichen. Um Schülerinnen und Schüler über die Probleme des Drogenkonsums und seiner Gefahren aufzuklären, veranstaltet die Polizei im Mühlenkreis unter dem Motto »Zoff dem Stoff« im Rahmen einer landesweiten Aufklärungskampagne am 21. September in der Mindener Kampahalle ihre vierte Anti-Drogen-Disco.

Mit der Kampagne sollen vor allem Schülerinnen und Schüler der Klassen sechs bis acht der weiterführenden Schulen angesprochen werden. Gerade diese Kinder stehen oft an der Schwelle, erstmals mit legalen und illegalen Drogen in ihrem Umfeld in Kontakt zu kommen. Die Zahl der Einsteiger unter ihnen dürfte besonders groß sein. Mit der landesweiten Aktionswoche vom 19. Bis 21. September will die Polizei erreichen, dass sich dieser gefährdete Personenkreis mit dem Problem und der Thematik »Drogen und Sucht« bei Kindern und Jugendlichen auseinander setzt, so der Direktor des Landeskriminalamtes (LKA) Wolfgang Gatzke, bei der Vorstellung des Programms der Großveranstaltung in der Kampahalle, die als Highlight der Kampagne gilt.
Neu ist die Idee nach Worten von Landrat Wilhelm Krömer jedoch nicht. Bereit 1997, 1998 und 2001 trafen sich insgesamt 6 000 bis 7 000 Schülerinnen und Schüler zu Anti-Drogen-Discos und waren begeistert. In diesem Jahr werden rund 3 000 Gäste erwartet. Einlass zur Veranstaltung der Superlative ist bereits um 16 Uhr. Ab 16.30 Uhr läuft ein Vorprogramm, an dem sich Gruppen heimischer Schulen aktiv beteiligen können. Ab 20 Uhr wird dann Stephan Mangelsdorff, u. a. bekannt geworden als DJ »Hyperactor« beim Rock am Ring in Köln, den Disco-Besuchern kräftig einheizen. Bei der Auswahl der Titel konnte die Schülerinnen und Schüler via Internet ihre Wünsche äußern. Die Resonanz war groß, das Musikprogramm wurde allein von ihnen zusammengestellt.
Das Format der Veranstaltung, ein Wechsel von Musik, Tanz und Infos, dient dazu, das Ansprechen junger Menschen zu erleichtern und bei ihnen die Bereitschaft wecken, sich über die Sucht- und Drogenproblematik zu informieren sowie sich kritisch mit diesem Thema auseinander zu setzen. Eine Information in Form einer Gameshow auf der Bühne wird durch Polizeibeamtinnen und -beamte moderiert. Die Frage, wer bei Problemen helfen kann, ist eine fester Bestandteil der Gameshow.
Der Eintritt beträgt 1,50 Euro, Restkarten gibt's an der Abendkasse. Alle Besucherinnen und Besucher nehmen mit dem Erlös ihrer Eintrittskarte an einem Gewinnspiel teil, bei dem es wertvollen Reisen zu gewinnen gibt.
Im Jahr 2004 verzeichnete die Polizei im Mühlenkreis, so Polizeidirektor Detlef Stüven, zwei Drogentote, in diesem Jahr sind es bereits vier im Zeitraum Januar bis Juli. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss belief sich in 2004 auf neun, in diesem Jahr bisher auf fünf.

Artikel vom 17.09.2005