16.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fabrikgebäude
wird Baudenkmal

Bastert-Komplex an der Viktoriastraße

Bünde (grot). Über mehrere Jahrzehnte drehte sich dort alles um Zigarren, seit einigen Monaten wird sie zu Wohnzwecken umgebaut und jetzt ist sie unter Denkmalschutz gestellt worden: die ehemalige Zigarrenfabrik Bastert an der Viktoriastraße 17.

Einstimmig hat der Rat der Eintragung in die Denkmalliste der Stadt zugestimmt. Er entsprach damit dem Antrag eines Miteigentümers und folgte zugleich einer entsprechenden Empfehlung des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege.
Im Jahre 1905, also vor genau einhundert Jahren, war das dreistöckige Gebäude errichtet worden. Wilhelm und Johann Heinrich Bastert hatten 1889 mit der Fabrikation von Zigarren in der Eschstraße begonnen. In dem vom Architekten August Hilker entworfenem Neubau wurden anschließend die in Heimarbeit und in Filialen hergestellten Zigarren sortiert, verpackt und in den Vertrieb gebracht. In Blütezeiten beschäftigte das Unternehmen an die 700 Mitarbeiter.
Aus Sicht der Denkmalpfleger ist die ehemalige Zigarrenfabrik unter anderem bedeutend für die Wirtschaftsgeschichte der Stadt. Wörtlich heißt es: »Der Entwurf des Architekten ... folgt noch den repräsentativen Ansprüchen des Späthistorismus vom Ende des 19. Jahrhunderts an die Nutzarchitektur. Die Gebäude der Hamburger Speicherstadt sind derzeit ein bekanntes Beispiel dieser Zeitstellung. Die Ausführung verzichtet aber im Gegensatz zu dem Entwurf auf alle dekorativen Beifügungen, die für die Funktion des Gebäudes nicht notwendig sind.«

Artikel vom 16.09.2005