Herford (han). Eine Ausstellung mit Arbeiten des jungen Künstlers Pascale Marthine Tayou wird heute in MARTa eröffnet: Gezeigt werden unter dem Titel »Rendez-vous« Zeichnungen, Installationen, Fotografien, Videos und Skulpturen - mit vielen Bezügen zu Tayous Heimatland Kamerun. Im Eingangsbereich sind Re-Importe der besonderen Art geparkt: zwei Taxen aus Afrika. Verstaubt, verdreckt, rostig und ihrer alten Funktion entledigt sollen die Wagen von der Lust des Bastelns und Improvisierens erzählen. Eine riesige Wandinstallation aus bunten Firmenlogos ziert den Eingang zur ehemaligen »Wunderkammer« von Jan Hoet. »Sie sollen Vorstellungen von Wohlstand und Prestige wecken«, heißt es in einer Pressemitteilung. Passender Name: »Wall Street«. Im Gegensatz dazu stehen schräg gegenüber unzählige Ständer mit Hunderten von Postkarten. Mit dieser Installation blickt Tayou augenzwinkernd auf den Tourismus in seinem Land und poetisiert den westlichen Blick auf afrikanische Traditionen. Zudem werden auf rund 40 Fernsehgeräten und Monitoren Videos von Alltagsszenen, die der Künstler in Kamerun aufgenommen hat, und Werbefilme gezeigt, wie sie in europäischen Warenhäusern zu sehen sind. Tayou geht es dabei um den Reiz zwischen der eigenartig anonymen Waren- und Konsumwelt der westlichen Welt auf der einen Seite und den lebendigen Alltagsszenen des afrikanischen Marktlebens auf der anderen. Eröffnet wird die Ausstellung heute öffentlich um 19 Uhr von MARTa-Direktor Jan Hoet und Bürgermeister Bruno Wollbrink.
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