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Jetzt sogar noch länger
mit Wind-Riesen leben

Marion Renner sieht keinen Grund zur Freude

Von Karl Pickhardt
Altenbeken (WV). Der neue Winderlass der neuen Landesregierung brockt Bürgern in Altenbekener Wohngebieten möglicherweise eine längere Nachbarschaft zu Wind-Riesen ein als von den Gemeindevätern gewollt. Dies befürchtet Marion Renner vom Amt für Wirtschaftsförderung in Altenbeken.

Renner erwartet, dass mit dem Winderlass zu Windkraftanlagen mindestens ein Drittel des geplanten Windkraftgebietes »Auf dem Heng« wegen der Nähe zur B 64 entfiele. Damit fehlten Altenbeken jedoch Ersatzflächen, um ortsnahe Windmühlen abzubauen. Folglich müssten die Bürger in Altenbeken jetzt länger mit den Windmühlen und deren Schattenwurf leben. Der Gemeinderat Altenbeken hatte durch entsprechende Beschlüsse zum Ausdruck gebracht, dass eine Ausweisung neuer Windenergiegebiete nur dann erfolge, wenn dafür im ortsnahen Bereich Windenergieanlagen zurückgebaut werden. Ohne die Bereitstellung solcher »Ersatzflächen« wie die »Auf dem Heng« sei eine rechtssichere Rückführung der ortsnahen Anlagen nämlich gar nicht möglich, so Marion Renner: »Dieses Ziel wird dank des neuen Landeserlasses erheblich erschwert, wenn nicht sogar vereitelt«. Sie bezweifelt, ob dies wirklich ein Grund zur Freude sei.
Die Gemeinde Altenbeken reagiert gestern überrascht auf Äußerungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Gerhard Wächter, der nach dem neuen NRW-Landeserlass zu Windkraftanlagen ein »Aus« für Windmühlen auf dem Buker Duneberg in der Eggegemeinde prophezeit hatte. Der Rat Altenbeken habe bereits im Dezember 2004 deutlich gemacht, das keine Windenergienutzung auf dem Duneberg erfolgen soll. Um so erstaunlicher sei, dass der Wächter »und seine Altenbekener Gefolgsleute den neuen Windkraftanlagen-Erlass für NRW und seine Auswirkungen für den Duneberg als triumphalen Erfolg feiern«, erklärte Renner.
Freuen, so Renner, dürften sich allenfalls Autofahrer, die dann weniger Windkraftanlagen im Seitenfenster erblicken«. Für die Menschen in Altenbekener Wohngebieten sei eine Reduzierung des Windkraftgebietes »Auf dem Heng« dagegen weniger erfreulich.

Artikel vom 16.09.2005