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Neue Förderschule: Trägerschaft für CJD ist umstritten


Kreis Gütersloh (igs). Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) in Versmold möchte zum nächsten Schuljahr seine erste Schule außerhalb der Stadtgrenzen eröffnen: eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.
Der Schulausschuss des Kreises konnte sich allerdings nicht dazu entschließen, dem CJD schon jetzt grünes Licht für die Trägerschaft zu geben. Die Kreisverwaltung hatte empfohlen, die Schule in CJD-Trägerschaft errichten zu lassen. Auch aus wirtschaftlichen Gründen: Denn der Kreis würde jährlich 150 000 Euro sparen. »Die Diskussion hat gezeigt, dass innerhalb der Fraktionen Bedenken bestehen, ob man sicherstellen kann, dass ein qualifiziertes Angebot zusammengestellt wird«, fasst Ausschussvorsitzende Renate Bölling (SPD) die Diskussion zusammen. Die CDU sah noch Beratungsbedarf, Mark Schüttpelz (FDP) äußerte große Bedenken bezüglich des CJD wegen der fehlenden Einwirkungsmöglichkeiten auf Inhalte und Schwerpunkte der Schule. Die SPD stimmte dem Konzept zu, äußerte allerdings den Wunsch nach einer Ganztagsbetreuung. Mit dem CJD soll nun ein Termin vereinbart werden, bei dem sich die Fraktionen über die Pläne informieren können. Beschlossen wurde lediglich, dass die Verwaltung weiter mit dem CJD verhandeln soll.
»Wir sind seit einem Jahr mit dem Kreis im Gespräch«, sagt CJD-Jugenddorfleiter Thomas Reiplinger. »Wir haben im CJD schon andere Schulen dieser Art und auf diesem Gebiet Erfahrung.« Da die Schüler mit dem besonderen Förderbedarf aus dem gesamten Kreis kommen sollen, ist der Standort Versmold ausgeschlossen. Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz und Rheda-Wiedenbrück haben dem CJD Grundstücke angeboten.
Dringend benötigt wird die Schule allemal: Seit mehreren Jahren können Schüler, die in der Regelschule emotional oder sozial überfordert sind, nicht mehr an der auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Hermann-Hesse-Schule in Gütersloh aufgenommen werden.

Artikel vom 15.09.2005