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Stadtring-Gegner
stellen Idee vor

»Entscheidung im Schnellverfahren«

Versmold (OH). Mit konkreten Vorschlägen kämpfen die »Bürger gegen Stadtring« weiter gegen das geplante Straßenbauprojekt. Am Dienstag informierte Vereinsvorsitzender Arne Maass Interessierte über die Idee der Stadtring-Gegner, mit wenigen hundert Metern Straßenneubau und unter Ausnutzung vorhandener Straßen eine Verbindung zwischen der Bundesstraße 476 und der Rothenfelder Straße herstellen zu können.

Maass äußerte bei der einstündigen Begehung der Alternativroute die Befürchtung, dass die Stadt den Stadtring jetzt »im Schnellverfahren durchziehen« und bis Jahresende planerisch festzurren wolle: »Aus gut unterrichteten Quellen ist uns bekannt geworden, dass Günter Kozlowski, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, bei seinem jüngsten Besuch in Versmold darüber informiert haben soll, dass der Landeszuschuss für solche Straßenbauprojekte in Kürze von 75 auf etwa 55 Prozent abgesenkt werden könnte.« Maass erwartet deshalb, dass die Stadt möglichst schnell einen Beschluss fassen und den Förderantrag einreichen werde.
Die Stadtring-Gegner halten den Bau der geplanten Ortsentlastungsstraße nach wie vor für nicht notwendig und auch für zu eng um Versmold herum geplant. Aus ihrer Sicht kann das vorhandene Straßennetz genutzt und durch einige vergleichsweise kleinere Baumaßnahmen optimiert werden. Vor Ort in Loxten stellte Maass gemeinsam mit Kassierer Friedrich-Wilhelm Wischkämper am Dienstagabend acht Interessierten die Überlegungen dar. So könne die »Rötekuhle« vom Unternehmen Reinert aus im ersten Abschnitt verbreitert und vor der Siedlung über eine Neubaustrecke auf die Bundesstraße geführt werden. Auch könne man in Loxten zwischen Aabachstraße und von-Eichendorff-Straße in einem Bogen um eine Baumreihe einen Straßenanschluss an die Rothenfelder Straße schaffen, ohne die Aabach-Aue zu zerschneiden.
Auf der Bundesstraße, so Maass, könne ab dem Abzweig ein Durchfahrtverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen -Êmit Ausnahme von Anliegerverkehr -Ê eingerichtet werden. »Mit diesem Vorschlag können die Firma Reinert besser angebunden, die Anwohner in Mittel-Loxten und auch die der gesamten Ravensberger Straße entlastet werden«, sagte Maass.
Er zog die Aussagen von Kurt Nagel, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Kraftverkehr Nagel, in Zweifel, dass der Lkw-Verkehr auf der B 476 in der Versmolder Innenstadt mit dem Umzug des Umschlaglagers ins Interkommunale Gewerbegebiet an die A 33 zunehmen werde. »Navigationssysteme zeigen für Fahrzeuge aus dem Ruhrgebiet kommend eine Route über die A 1 bei Osnabrück und dann die A 33 nach Borgholzhausen oder von der A 2 aus Oelde kommend über Hesselteich.« Nicht nur deshalb erwartet Maass, dass die Zahl der Lastzüge in Versmold abnehme und sich »die Frage nach dem Sinn des teuren Projektes« stelle: Auch wolle Thermotraffic seinen Standort aus dem Industriegelände nach Dissen verlagern. Von der Kühlspedition war gestern keine Stellungnahme zu erhalten, inwieweit diese Pläne bestehen. Lokalseite 5

Artikel vom 15.09.2005