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Ob Chef oder Schnaps:
Immer sicher chauffiert

»Jonny« Glawon seit 40 Jahren bei Kisker


Halle (pes). Genau 40 Jahre nach seinem Arbeitsbeginn bei der Haller Brennerei Kisker darf sich heute Friedhelm »Jonny« Glawon der Glückwünsche seiner Kollegen und der Geschäftsleitung gewiss sein. Der 62-jährige Kraftfahrer hat sie nämlich im Laufe seiner 40 Dienstjahre alle kennengelernt. Er hat Paletten mit dem Gabelstapler transportiert, seine Chefs als Chauffeur zu Konferenzen gefahren oder die Familien Kisker in den Urlaub begleitet. »Einmal habe ich in einem Jahr drei Meere kennengelernt«, erzählt der Jubilar: »Atlantik, Mittelmeer und Pazifik.«
In erster Linie aber war »Jonny« Glawon mit Alkohol unterwegs - nicht am Steuer, sondern auf der Ladefläche. Von 1965 bis 1979, als Kisker noch im Haller Zentrum saß, standen neben diversen hochprozentigen Getränken auch noch »Florida-Boy« und Mineralwasser auf der Ladefläche, danach nur noch Spirituosen.
Zwischen Aachen und Hamburg und nach der Wiedervereinigung sogar bis nach Rügen führten die Touren. Anfangs wurde noch mit Beifahrer »gereist«, denn als es noch keine Paletten, Gabelstapler, Hebebühnen und »Ameisen« gab, wurden die Lkw von Hand beladen und beim Kunden ebenso entladen - mitunter bis in den Keller. »Früher war die Arbeit härter, heute der Stress«, vergleicht der »alte Haller«, der inzwischen in Werther wohnt, die Tätigkeiten von damals und heute. Viele Kunden, vor allem die großen Märkte, wollen bis spätestens 12 Uhr beliefert sein, manche haben ganz konkrete Zeitwünsche.
Mit zwei Lkw und einem Bulli werden inzwischen nur noch Kunden im Umkreis von 100 Kilometern selbst angefahren, den Rest erledigen Spediteure. Viele kleine Abnehmer sind auch noch darunter, die nur ein paar Kisten nehmen vom Wacholder, von Korn, Steinhäger, Wodka oder den »bunten« Spirituosen. Bei manchen Kunden, schmunzelt Friedhelm »Jonny« Glawon, kenne er sogar schon die Enkel.

Artikel vom 15.09.2005