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Stanger plant
Neubau am
Mittellandkanal

Grundstückstausch mit der Stadt

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Nach dem verheerenden Brand vor zwei Wochen ist die Firma Stanger Lackchemie auf der Suche nach einem neuen Grundstück fündig geworden. Geschäftsführer Andreas Deranco möchte sein Unternehmen im Industriegebiet am Mittellandkanal wieder aufbauen.

»Wir haben grünes Licht von unserer Versicherung für einen Neubau bekommen«, erklärte Deranco gestern auf Anfrage der ESPELKAMPER ZEITUNG. In Gesprächen mit der Stadt hatte man sich auf das Gebiet am Mittellandkanal geeinigt. Dem muss der Hauptausschuss aber noch zustimmen. Doch auch Bürgermeister Heinrich Vieker zeigte sich bereits zuversichtlich, dass die Neubaupläne an der Ferdinand-Porsche-Straße in die Tat umgesetzt werden können: »Wir haben die Grundlagen dafür geschaffen. Für uns ist es natürlich wichtig, Betriebe und damit Arbeitsplätze in Espelkamp halten zu können.«
Gewissermaßen ein Tausch des neuen Grundstücks mit dem bisherigen an der Straße »In der Tütenbeke« wurde verabredet. Die Grundstücke sind etwa gleich groß, wobei am Kanal für die Firma Stanger noch größere Erweiterungsmöglichkeiten bestünden und auch der Abstand zu den umliegenden Firmen größer wäre als am bisherigen Standort. Die Stadt Espelkamp indes will das bisherige Stanger-Grundstück zunächst für ein potenzielle Erweiterungen der Nachbarbetriebe vorhalten.
Deranco hofft nun auf eine schnelle Entscheidung. »Denn wir wollen mit Hochdruck an die Planung gehen.« Im Mai 2006 soll am neuen Standort möglichst bereits produziert werden. »Wenn nötig, müssen dazu halt Sonderschichten eingelegt werden.«
Unterdessen steht die Entsorgung der Trümmer auf dem Grundstück »In der Tütenbeke« an. Ein Entsorgungskonzept soll in diesen Tagen ausgeschrieben werden, notfalls muss auch ein Teil des Bodens abgefahren werden. Vorübergehend ist das Unternehmen in Räume der Firma Planmöbel an der Memeler Straße 4 umgezogen. »Dort befindet sich zurzeit die Verwaltung, aber ein Nutzungsänderungsantrag ist gestellt«, bestätigte Deranco. Im Ausweichquartier sollen lösungsmittelfreie Produkte wie Bastelfarben produziert und in kleinen Mengen auch abgefüllt werden, während sich derzeit Kooperationspartner um alle anderen Produkte kümmern.
Die Brandursache ist nach wie vor unbekannt. Deranco erklärte gestern, er sei heilfroh, dass beim Feuer vor zwei Wochen keine Menschen zu Schaden kamen. »Aber es tut uns natürlich unendlich Leid, dass die Nachbarn betroffen sind.«

Artikel vom 15.09.2005