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Notfallhelferteam rettet Leben

Feuerwehr Hövelhof setzt neues System ein - Schnell und effizient

Hövelhof (spi). Der Begriff »Retten« im Feuerwehrmotto »Retten-Schützen-Löschen-Bergen« bekommt noch mehr Bedeutung: In den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Hövelhof gibt es jetzt ein neues Notfallhelferteam, dass künftig immer dann alarmiert wird, wenn der Regelrettungsdienst (Notarzt, Rettungswagen) schon in einem anderen Einsatz ist und zeitgleich ein weiterer Notfall eintritt.

Grundlage für die Einrichtung einer speziell geschulten Notfallhelfergruppe ist die Empfehlung des Landesfachbeirates für Rettungsdienst zur Einbindung von Einrichtungen der organisierten Ersten Hilfe in Nordrhein-Westfalen. Vorrangiges Ziel: Überbrückung des therapiefreien Intervalls und Einleitung der qualifizierten Ersten Hilfe bis der alarmierte organisierte Rettungsdienst am Einsatzort eintrifft. Ein klassisches Einsatzbeispiel für die Notfallhelfer liegt vor, wenn eine Person mit Verdacht auf Herz-Kreislauf-Stillstand angetroffen wird.
Gemeindebrandinspektor Peter Kesselmeier erläuterte bei der Vorstellung des Notfallhelferteams im Rathaus, dass die ausgebildeten Feuerwehrleute die Helferinnen und Helfer des MHD und des DRK nicht ersetzen sollen; wenn aber »Not am Mann« sein sollte, bedürfe es schnellstmöglicher und vor allem qualifizierter Hilfe - und die kann die Feuerwehr nun über die eigentlichen Aufgaben hinaus nun noch effizienter leisten; schließlich kommt es bei akuten Herzattacken auf jede Sekunde an.
Eng eingebunden werden dabei auch zwei Feuerwehrärzte und zwei niedergelassene Ärzte.
Vor acht Wochen wurde das Hövelhofer Notfallteam aktiviert, einmal waren die Helfer bereits im Einsatz. Sieben Kameraden sind derzeit auf Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand geschult, 20 weitere Kräfte werden in Kürze einen 50-Stunden-Lehrgang absolvieren, ehrenamtlich und ganz im Sinne des Wahlspruchs »Gott zur Ehr' - dem Nächsten zur Wehr«.
Wichtigstes Hilfsinstrument bei den Einsätzen sind Defibrilatoren, um dem Herztod entgegenzuwirken; dieses Gerät hat die Wehr ständig an Bord.
Wie schnell das Notfallhelferteam zur Stelle sein kann und sofort eingreift, wurde Bürgermeister Michael Berens im Rahmen Übung unter dem Stichwort »Leblose Person vor Rathaus« anhand einer Puppe demonstriert. Sichtlich überzeugt von diesem neuen motivierten Team zeigte sich dann Berens auch: »Das Notfallhelfersystem ist quasi das i-Tüpfelchen für den Rettungsdienst im Hövelhof«.
Zusätzlich hat die Gemeinde nun auch einen externen automatischen Defibrilator gekauft; das Gerät hängt griffbereit im Rathaus und ist selbsterklärend, das heißt: sogar Laien können damit umgehen. Der Defibrilator erkennt Herzkammerflimmern eigenständig, Anwendungsfehler sind somit ausgeschlossen.

Artikel vom 15.09.2005