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Am Ende viel zu brav

Spenge verspielt 16:11-Führung gegen Bernburg

Spenge (lak). Den Zweitliga-Handballern des TuS Spenge droht nach der 22:23 (10:7)-Heimniederlage gegen den SV Anhalt Bernburg ein saftiger Fehlstart. Die Gastgeber verspielten eine 16:11-Führung nach 45 Minuten und kassierten in letzter Sekunde den entscheidenden Treffer durch Uwe Mäuer, der einen Freiwurf unbedrängt (!) in den Winkel jagte.

»So ein Gegentor dürfen wir uns niemals einfangen, da waren wir viel zu brav«, schüttelte Trainer Walter Schubert über diesen groben Abwehrfehler nur den Kopf. Sechs Sekunden waren nach einer Auszeit noch zu spielen, als Kreisläufer Mäuer im linken Rückraum zunächst einen Freiwurf provozierte und dann zum Torwurf förmlich eingeladen wurde. »Wenn wir solche Bernburger nicht schlagen, gegen wen wollen wir dann überhaupt noch gewinnen«, fragte sich der sportliche Leiter Horst Brinkmann zu Recht.
Die Gäste zeigten vor allem in der ersten Halbzeit im Angriff kein Zweitliga-Format (vor allem der Rückraum blieb blass) und erzielten ganze fünf Tore in 28 Minuten. Mit einer Reihe von Fehlern baute Spenge den SV Anhalt direkt nach der Pause wieder auf und ermöglichte den 11:11-Ausgleich. Nun war es TuS-Torwart Carsten Mundhenk, der zehn Minuten kein Gegentor zuließ und Spenge den Weg zur 16:11-Führung ebnete.
Wer gedacht hatte, Spenge würde nun den ersten Saisonsieg locker nach Hause fahren, sah sich getäuscht. Das Comeback von Marco Steffen (Fehlwurf und Zeitstrafe) misslang in dieser Phase und im Angriff reihte sich Fehler an Fehler, so dass Bernburg, angetrieben vom besser werdenden Filippow beim 18:17 erstmals in Führung ging. Tor um Tor wogte die Partie hin und her, wobei der von einer Erkältung geschwächte Andreas Bock beim 21:21 bei einem Konter den Ball verlor. Traubs letztmaligen Ausgleich per Siebenmeter beantwortete Mäuer dann in Unterzahl mit dem bitteren 22:23.
TuS Spenge: Mundhenk, Dähne (ab 52.), Bergmann (3), Wilmsen (3), Dittrich, Rüter (1), Steinicke (2), Traub (5/4), Dessin (4), Bock (4), Steffen, Anton.
SV Anhalt Bernburg: Ziemer, Böhm (n.e.), Wartmann, Pajung (1), Krause (5), Leuendorf (2), Lux (2), Liesegang (2), Filippow (6/2), Mäuer (4), Lutter (1), Bablewski (1).
Siebenmeter: 5/4 (Bergmann scheitert an Ziemer) - 4/2 (Liesegang und Leuendorf drüber).
Zeitstrafen: 5 (2x Wilmsen, Dessin, Steffen, Steinicke) - 8 (3x Lux, Filippow, Bablewski, Liesegang, Krause).
Schiedsrichter: Immel/Klein (Duisburg/Mülheim a.d.R.).
Zuschauer: 500.
Torfolge: 4:0, 4:2, 5:2, 5:3, 6:3, 6:4, 9:4, 9:5, 10:5, 10:7 - 11:7, 11:11, 16:11, 16:15, 17:15, 17:18, 18:18, 18:19, 19:19, 19:20, 20:20, 20:21, 21:21, 21:22, 22:22, 22:23.

Artikel vom 19.09.2005