15.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Musikalische Hoffnung auf eine bessere Welt

Kaiserpfalz-Konzert will Hospizdiensten helfen

Ein Zeichen setzen will die Philharmonische Gesellschaft mit ihrem Konzert am 25. September, das sie gemeinsam mit den Hospizdiensten im Kreis Paderborn veranstaltet. Das »Sagat Ensemble« wird Werke von Messiaen und Schubert spielen.
Die beiden ausgewählten Stücke erinnern an Leidenszeiten, die die beiden Komponisten erlebten. Olivier Messiaen schrieb seine »Quatuor pour la fin du temps« 1940 in deutscher Kriegsgefangenschaft. Auf der Grundlage eines Textes aus der Offenbarung des Johannes spricht Messiaen mit seinen musikalischen Mitteln von der Hoffnung auf eine bessere Welt. Das Klaviertrio op. 100 Es-Dur verfasste Franz Schubert knapp ein Jahr vor seinem Tod und es überrascht durch seine einzigartigen sanglichen Themen und seinen poetischen Ton.
Für Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt, den Cellisten des »Sangat Ensembles«, ist das Messiaen-Stück das »vermutlich herausragendste und inspirierendste Werk der Moderne«. Er wird mit seinen Musikerkollegen vor dem Konzert für ein Gespräch über beide Werke zur Verfügung stehen. Dem Ensemble gehören außerdem an: Chen Halevi (Klarinette), Indira Koch (Violine) und Michal Friedlander (Piano).
Drei Hospizeinrichtungen werden die Aufführung in der Kaiserpfalz mit Informationsständen begleiten. Der Ambulante Hospizdienst St. Johannisstift, das Hospiz »Mutter der Barmherzigkeit« der Vincentinerinnen und der Verein Pallium, der die Palliativstation in der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe unterstützt, möchten Einblicke in ihre Arbeit geben und dazu anregen, offen über das schwierige Thema »Sterben« zu sprechen.
Mit gutem Beispiel gehen zwei Jahrgänge der von-Spee-Gesamtschule in Paderborn voran: Sie haben sich mit Einverständnis der Eltern in Kunst und Religion mit der Hospizidee auseinandergesetzt und werden das Konzert besuchen und mit den Musikern diskutieren.
Das heitere Schubert-Stück folgt nach der Pause, um die Besucher optimistisch gestimmt in ihren Alltag zu entlassen.

Artikel vom 15.09.2005