15.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bürgermeister stellt sich
vor Egge-Viaduktfest

Wessels weist Striewe-Schelte Punkt für Punkt zurück

Altenbeken (WV/pic). Bürgermeister Hans Jürgen Wessels hat gestern in einer ausführlichen Stellungnahme auf etliche Angriffe des CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann Striewe reagiert, der wiederholt eine angebliche Verteuerung des vergangenen Viaduktfestes kritisiert hatte. Der Bürgermeister fürchtet, dass die Beiträge »eines einzelnen Altenbekener CDU-Politikers« Hunderte ehrenamtlicher Helfer beim Viaduktfest vor den Kopf stießen. Wörtlich heißt es in der Wessels-Erklärung vor der heutigen Ratssitzung:

»Dass Altenbeken sich mit den beiden Viaduktfesten in 2003 und 2005 einen guten Namen gemacht hat, ist unumstritten, selbst in heimischen CDU-Kreisen. Altenbeken wird überregional ausnehmend positiv als Eisenbahnergemeinde mit Tradition wahrgenommen. Dabei ging es vordergründig natürlich nicht nur ums Feiern. Vielmehr ging es darum, im Zusammenhang mit Vivat Viadukt Altenbekens Stärken aufzuzeigen, Gemeinschaft zu demonstrieren und Bleibendes zu schaffen. Ist das gelungen?
Hier können selbst schärfste Kritiker nur mit dem Kopf nicken und beschämt resümieren, dass sie nicht immer hinter dem Konzept gestanden haben. Ob der aktuellen, unredlich geführten Diskussion eines einzelnen Altenbekener CDU-Politikers wird sich manch einer an den Schlingerkurs im Vorfeld der beiden Feste der damaligen Mehrheitsfraktion erinnern. Fest ja oder nein - wie oft ist in den politischen Gremien der Gemeinde darüber diskutiert worden? Wie oft wurde versucht, Gutes und Gelungenes schlecht zu reden, nur weil es nicht der eigenen Idee entsprang. Altenbekens Bekanntheitsgrad ist enorm gestiegen, das Wahrzeichen selbst leuchtet weithin sichtbar und kündet von der Verbundenheit seiner Bürger mit seiner Eisenbahnertradition. Ausgezeichnete Themenwanderwege mit Aussichtsplattform sind entstanden und vieles mehr.
Auf all das können die Altenbekener stolz sein und - sie sind es auch. Mit wenigen Ausnahmen. Die versuchen nämlich von neuem, die längst begrabene Kultur des Ýsich öffentlich StreitensÜ wieder zu beleben und stoßen damit all die Hunderte ehrenamtlicher Helfer der Viaduktfeste vor den Kopf, die zum großartigen Gelingen derselben beigetragen haben.
Und vergesslich scheinen sie auch zu sein. So sollte sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Hermann Striewe vor Augen führen, dass seine Fraktion im Sommer letzten Jahres noch gegen das Fest 2005 gestimmt hat, wenig später jedoch sich der Rat der Gemeinde einstimmig (mit den Stimmen der CDU) für eine Kooperation mit dem Kulturbüro-OWL zwecks Organisation des Festes ausgesprochen hat. Auch die Zahlen lagen auf dem Tisch. Und ganz nebenbei: Die heimischen Christdemokraten selbst haben das Thema ÝEintrittsgelderÜ ins Gespräch gebracht.
Apropos Zahlen: Auch die sind und waren, entgegen anders lautenden Vorwürfen, nie ein Geheimnis. Dass Feste dieser Größenordnung nicht zum Nulltarif zu realisieren sind, ist allen klar. Wo mehrere zehntausend Menschen zusammenkommen, ist das Thema ÝSicherheitÜ von enormer Bedeutung. Etwa 20 Prozent der Gesamtausgaben entfielen allein auf den Bereich Sicherheit. Hinzu kommen Kosten für Bühne und Künstler, Bühnenhelfer, Parkplätze, Strom, mobile Toilettenwagen, Kohle und Diesel für die historischen Züge, Werbung etc. - so addieren sich die Ausgaben schnell auf gut 100 000 Euro, denen Einnahmen von mehr als 70 000 Euro gegenüberstehen.
Weitere Erlöse sind aus dem Verkauf der Werbeartikel noch zu erwarten. Die Verantwortung und auch das Risiko dafür lagen allein bei der Gemeinde und dem Bürgermeister.
Im Falle eines Misserfolges von ÝVivat ViaduktÜ hätte man so triumphieren können. Nun wurden die Eisenbahn-Kulturtage zum zweiten Mal ein Erfolg. Bitter für einige Altenbekener CDU-Politiker, aber gut für die Gemeinde.
Die Bürger unserer Gemeinde haben sich längst ihr Bild gemacht - und freuen sich auf Vivat Viadukt 2007«.

Artikel vom 15.09.2005