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Bremen in Tor-Laune
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Nach fünf Spieltagen haben die Bayern ihren meisterlichen Vorgänger im Schlepptau. Und vom SV Werder Bremen ist die Kampfansage auch deutlich formuliert worden. Der Champion von 2004 plant, den Titelverteidiger wieder abzulösen. Er stellt sich dazu in toller Tor-Laune vor. 16 Treffer sind in der Tabelle schon für den Zweiten notiert, das macht einen Schnitt von 3,2 pro Spiel. An der Weser weht ein frischer Angriffswind, auch wenn es in dieser stürmischen Schlagzahl wohl nicht immer so weitergeht.
Bisher präsentiert sich die Bremer Mannschaft in der Bundesliga aber in einer so stabilen Verfassung, dass die Bayern zumindest nicht zur befürchteten Soloflucht ansetzen sollten. Auch der Hamburger SV beteiligt sich bisher am ausgeprägten Fußball-Hoch im Norden und möchte die Münchener ebenfalls im Blickwinkel behalten. Allerdings eilte der HSV in dieser Saison schon von Pflichtspiel zu Pflichtspiel, es gibt erste Ermüdungserscheinungen.
Gelegen kommen die ihm nicht, weil es für den Dritten aus dem Spitzentrio so ein wenig die Woche der Wahrheit wird. Mittwoch geht's zum VfB Stuttgart, am Samstag fordert der Verfolger dann in der ausverkauften AOL-Arena den Tabellenführer heraus. HSV gegen Bayern, schon oft eine besondere Partie, in der auch dieses Mal einiges geklärt werden muss auf dem Rasen.
Am Ende der englischen Liga-Woche, die Bremen noch nach Gladbach und die Bayern nach Frankfurt führt, wird dann erstmals zwischenbilanziert bei den ambitionierten Herausforderern: Was geht nach oben? Wieviel haben sie tatsächlich drauf? Einer solchen Selbstüberprüfung hat sich Deutschlands Rekord-Champion bereits unterzogen und dabei festgestellt, sein eigener schwerster Gegner zu sein. Nachlässigkeit ist eine Gefahr, die die Chefs und Trainer Magath schon spüren. Zwei magere Eins-zu-Nulls in Wien und gegen Hannover legen nah, dass auch Bayern-Pferde ganz gern nicht höher springen als sie müssen.

Artikel vom 19.09.2005