19.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nur Komplimente statt Punkte

0:2 in Rostock - zweite Niederlage für Aufsteiger SC Paderborn 07

Von Matthias Reichstein
Rostock (WB). Das Ostseestadion war bislang ein gutes Pflaster für die Zweitliga-Neulinge. Kickers Offenbach und Eintracht Braunschweig siegten beim Absteiger, diese »Serie« riss am Sonntag. Mit 0:2 (0:1) unterlag der SC Paderborn 07 beim FC Hansa Rostock und musste nach drei Siegen in Folge Auswärtsniederlage Nummer zwei hinnehmen.

»Wir sind alle sehr enttäuscht. Die Mannschaft hat nie aufgegeben, bis zur letzten Minute gekämpft und wurde heute leider nicht für ihren Einsatz belohnt«, sagte Paderborns Trainer Jos Luhukay. Nette Komplimente gab es auch vom Sieger. »Paderborn war stark, ist sehr selbstbewusst aufgetreten und hat phasenweise gezeigt, warum man schon neun Punkte auf dem Konto hat«, meinte Rostocks Coach Frank Pagelsdorf. Der neue Boss auf der Mecklenburger Bank kommentierte die ersten drei Zähler seiner Elf so: »Die Mannschaft hat in einer sehr schwierigen Situation Charakter gezeigt, darauf bin ich stolz.«
Die Gastgeber behielten die ersten drei Punkte verdient, weil sich der SCP über 90 Minuten keine einzige zwingende Torchance erarbeiten konnte, weil Hansa genau zum richtigen Zeitpunkt die Treffer setzte und weil die Ostwestfalen zweimal kräftig mithalfen. Nach nur 69 Sekunden war es René Rydlewicz, der von einem kapitalen Fehler von Garry de Graef profitierte. Vor einer Woche gegen LR Ahlen (1:0) noch bester Paderborner, legte der Belgier nach einer Flanke von Ronald Maul den Ball per Kopf für Rydlewicz auf, der das Leder nur noch über Torhüter Lukas Kruse ins Netz heben musste. »Da hat Garry wohl gedacht, Lukas nimmt den Ball, aber das Ding muss er ganz alleine klären«, kritisierte Luhukay den Linksverteidiger. In der Folgezeit machten die Hausherren viel Druck, erarbeiteten sich reihenweise gute Möglichkeiten, nutzten aber keine.
Nach der Pause kam der SCP, hielt nicht nur dagegen, sondern spielte auch mutig nach vorne, ohne sich allerdings zwingende Möglichkeiten zu erarbeiten. Der letzte Pass (Marcel Ndjeng) kam nicht an, das letzte Dribbling (Mehmet Dragusha) war eins zuviel. Die Entscheidung fiel nach 71 Minuten, erneut waren Rydlewicz und ein Paderborner beteiligt. Diesmal flankte Hansas starker Spielführer, David Fall spielte das Leder vor die Füße von Marcel Schied, der nur noch zum 2:0 einschieben musste. »Wir haben beide Tore aufgelegt, das macht die Niederlage besonders bitter«, meinte Luhukay, der nur drei Tage Zeit hat, um die etwas abgestürzten Senkrechtstarter aufzurichten. Bereits am Mittwoch kommt die SpVgg. Greuther Fürth.

Artikel vom 19.09.2005