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Stemweder Feuerwehrmänner
bestehen schwierige Prüfung

Atemschutzlehrgang erfolgreich abgeschlossen


Von Torsten Fischer
Stemwede (WB). So könnte ein Notfall aussehen: Im Keller eines Wohnhauses wird bei einem Brandeinsatz eine vermisste Person gesucht. Mit Atemschutzgeräten wagen sich die Feuerwehrmänner langsam vor und tasten sich an den Wänden entlang, um nicht die Orientierung zu verlieren. Aufgrund des Qualmes ist die Sicht gleich null. Mit Funkgeräten ausgestattet haben sie Kontakt zu ihren Kameraden nach draußen, die die Atemschutzüberwachung durchführen. Die vermisste Person wird gefunden und aus den Kellerräumen gerettet.
Dies war eine der praktischen Übungen für die zwölf Feuerwehrmänner, die am vergangenen Samstag ihre Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger auf dem Gelände der Zentralen Kläranlage der Gemeinde Stemwede in Wehdem erfolgreich abschlossen.
Jörg Engels und Torsten Hafer (Löschgruppe Arrenkamp), Frank Reddehase (LG Dielingen), Sascha Pranzas, Jörg Möller und Andreas Holtkamp (LG Destel), Bernd Kreienbrock, Achim Mark, Christian Gieske und Uwe Oberländer (LG Sundern) sowie Jens Winkelmann und Oliver Schlechte (LG Wehdem) haben das Rüstzeug zum verantwortungsvollen Einsatz unter Atemschutz erhalten.
Bereits am Samstagvormittag absolvierten die Stemweder Feuerwehrmänner eine praktische Prüfung in der Atemschutzübungsanlage des Kreises in Lübbecke. Auch nach dem Lehrgang müssen alle Feuerwehrmänner mindestens einmal im Jahr ihre Atemschutztauglichkeit in der Übungsstrecke in Lübbecke unter Beweis stellen. Unter der Leitung des Kreisausbilders Brandoberinspektor Uwe Stubbe sowie Uwe Breidscheid, Jürgen Rippke und Jörn Stubbe und den Helfern Guido Tubee, Reiner Benker, Ronny Keller und Stefan Schmidt von der Löschgruppe Haldem fand eine theoretische Ausbildung, in der die Bedeutung des Atemschutzes, Atmung und Atemgifte, die »Feuerwehrdienstvorschrift 7«, Atemschutzgrundsätze und weitere Themen behandelt wurden, im Feuerwehrgerätehaus in Haldem statt.
Fachliche Unterstützung erhielten die Ausbilder durch den Espelkamper Feuerwehrarzt Dr. Stefan Gniffke, der die Teilnehmer ebenfalls im theoretischen Bereich schulte. Dieses Wissen wurde anschließend in einer schriftlichen Prüfung abgefragt.
Ein überwiegendes Augenmerk wird jedoch auf die praktische Ausbildung gelegt, die ungefähr zwei Drittel des Lehrganges ausmacht. Aus diesem Grunde wurde mit den Teilnehmern das Tragen der Pressluftatmer, eine Gewöhnungsübung mit Maske und Filter, die Einteilung der Atemschutzgeräte, das korrekte Anlegen der Pressluftatmer mit entsprechender Kleidung und die Einsatzkurzprüfung der Geräte ausführlich geübt.
Vor der praktischen Abschlussprüfung fanden bei den Firmen Elastogran in Lemförde, Optifit Jaka-Möbel in Wehdem sowie in der Grundschule Haldem verschiedene Einsatzübungen unter Atemschutz statt, damit die Teilnehmer auf spätere Notfallsituationen vorbereitet werden. Bei all diesen Übungen mussten die Wehrmänner bis an ihre körperliche Leistungsgrenze gehen. Nur so können die Teilnehmer erkennen, ob sie als Atemschutzgeräteträger bei Einsätzen tauglich sind und den Belastungen standhalten können.
Diese Ausbildung ist sicherlich die wichtigste in der Feuerwehr, da von ihr maßgeblich das Leben der Brandopfer und Kameraden abhängt. Jeder Teilnehmer muss vorher den TM 1- und den Sprechfunkerlehrgang und die Gesundheitstauglichkeit G 26 nachweisen.
Bei immer mehr Einsätzen wird das Tragen von Atemschutz erforderlich. Fehler kann und darf man sich im Einsatz nicht erlauben. Mit den neuausgebildeten Kameraden stehen der Stemweder Feuerwehr nun rund 160 Atemschutzgeräteträger zur Verfügung.

Artikel vom 14.09.2005