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USA-Tour hebt
den Marktwert

NWD weist gute Einspielquote auf

Kreis Herford (rkl). Die NWD-Philharmonie ist mit 85 Mitarbeitern, 78 im Orchester und sieben in der Verwaltung tätig (davon zwei Orchesterwarte), einer der größten Arbeitgeber der Region und mit einem Jahresetat von etwas über 5 Millionen Euro »von einer gewissen wirtschaftlichen Potenz«, wie es Intendant Andreas Kuntze bei seinem Bericht im Kreiskulturausschusses ausdrückte.

Er gab einen Überblick über die Trägerstruktur und die Arbeit des Orchesters, das 25 Prozent seines Finanzbedarfs selbst erwirtschaftet, was, wie Kuntze erläuterte, »im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von 10 bis 15 Prozent sehr gut ist«. Den Hauptteil des Etats, ungefähr ein Drittel, bestreitet das Land, da die NWD eines von drei Landessinfonieorchestern ist. Den großen Rest teilen sich Städte, Gemeinden und Kreise aus Ostwestfalen-Lippe als Mitglieder, fördernde Mitglieder oder Zuschussgeber des Trägervereins sowie der Landschaftsverband. Der Kreis zahlt ungefähr ein Sechzehntel. Diese Trägerstruktur sei, so Kuntze, im Sinne der Risikominimierung sehr sinnvoll.
Als Gegenleistung für die Unterstützung gab die NWD in der Saison 2005/06 129 Konzerte, »soviel wie kein vergleichbares Orchester«, wie der Intendant hervorhob. 88 davon fanden in den Mitgliedsstädten statt, zwölf darüber hinaus in Ostwestfalen-Lippe, neun in NRW und sieben in anderen Ländern, 13 international. Außerdem verdiente die NWD ihr Geld mit 25 Tonträgerproduktionen. In der aktuellen Spielzeit werden von 124 Konzerten 97 in den Mitgliedsorten gespielt.
»Tourneen wie die Anfang des Jahres in die USA sind für uns ein großer Image-Gewinn. Nur mit derartigen Projekten können wir uns aus der Masse hervorheben und am hart umkämpften Orchestermarkt durchsetzen. Sonst wären wir wohl auch kaum gefragt worden, ob wir Opern-Star Anna Netrebko bei ihren Konzerten begleiten könnten«, erklärte Kuntze. »Hinzu kommt, dass ein Auftritt in der Alten Oper Frankfurt oder im Gewandhaus natürlich auch gutes Geld in die Kasse bringt.«
Insgesamt zeigte sich Kuntze mit der Situation zufrieden. »Sicherlich könnte die Finanzlage besser sein, doch wenn wir das momentane Niveau halten können und sie uns weiterhin den Rücken stärken, wären wir froh.«

Artikel vom 14.09.2005