13.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Eltern und Kindern

Generationskonflikt immer noch aktuell


Rahden (sho) »Mama, wie ist das eigentlich mit dem Kinderkriegen?« In der Vergangenheit wie noch heute geraten Mütter und Väter bisweilen ins Stottern, wenn ihre Kinder diese Frage stellen. In »Frühlings Erwachen« haben sich die beiden Deutschleistungskurse des Gymnasiums Rahden mit diesem Thema auseinander gesetzt.
Die 14-jährige Wendla ist ein besonders hartnäckiger Fall und will sich partout nicht mit der Geschichte vom Klapperstorch zufrieden geben. Ihre Mutter hingegen befürchtet das Kind mit der Wahrheit über das Entstehen eines Kindes zu verderben und ist peinlich berührt von der Neugier ihrer Tochter.
Die Sturheit der Mutter hat Folgen: In ihrer Unwissenheit glaubt Wendla, nur nach ihrer Heirat könne sie schwanger werden. Es passiert, was passieren muss: Die junge und zudem noch äußerst attraktive Wendla trifft den jungen Melchior Gabor. Und »wie durch ein Wunder« wird Wendla »auch ohne Heirat schwanger«. Die Geschichte findet ihr tragisches Ende in dem Tod von Mutter und Kind, der durch eine Kurpfuscherin verschuldet wird, die eine Abtreibung vornehmen soll.
Parallel zu der Geschichte von Wendla erzählt der Autor die Geschichte von Moritz Stiefel, gespielt von Adrian Rehling, der auf Grund schlechter Schulnoten an den hohen Erwartungen der Eltern scheitert. Letztendlich sieht er nur noch die Möglichkeit, seinem Leben ein Ende zu setzen. »Frühlings Erwachen« ist ein Stück mit einem starken satirischen Charakter, der durch die Persönlichkeiten der drei Hauptfiguren ausgedrückt wird.
Barbara Bregenhon-Loske und Ingrid Schaible-Böhm führten als Lehrerinnen der beiden Deutschleistungskurse Regie. Das Thema des Stückes sei auch heute noch aktuell und führe immer wieder zu Konflikten zwischen den Generationen. Grund genug auch, andere an dem interessanten Thema teilhaben zu lassen, waren sich die Kurse einig. Bei der Premiere in der Aula des Gymnasiums gewannen alle Besucher einen Einblick in die Welt der jungen Wendla und von Moritz Stiefel. Die 35 Schüler und Schülerinnen zeigten Talent und die überzeugende Identifikation mit dem Thema des Stückes.

Artikel vom 13.09.2005