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Konkurrenz kommt aus Fernost

Landwind, Brillance und Geely präsentieren sich auf der IAA

Frankfurt (WB/wosch). Die Chinesen kommen. Landwind, Brillance oder Geely - Namen, mit denen derzeit nur Autoexperten etwas anfangen können. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis Produkte dieser großen chinesischen Hersteller unsere Straßen bevölkern.

War im Frühjahr auf der Messe in Leipzig nur Brillance vertreten, zeigen jetzt in Frankfurt gleich drei Hersteller aus dem Reich der Mitte ihre Produkte. Vor allem Landwind hat sich dabei in Sachen Vertrieb und Händlernetz schon einen Vorsprung erarbeitet. Der Geländegänger wird allein in Ostwestfalen-Lippe bereits in acht Städten (Bielefeld, Herford, Gütersloh, Bad Oeynhausen, Bünde, Porta Westfalica, Löhne, Vlotho) angeboten. Weitere Standorte werden folgen.
Die Autos machen einen soliden Eindruck, sind allerdings von der Gestaltung des Innenraums schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Blick in die Preisliste indessen lässt über einige ansonsten viellicht störende Dinge hinwegsehen. So kostet das Einstiegsmodell mit einem 115 PS Benzinmotor und Zweiradantrieb weniger als 15 000 Euro. Da muss man schon lange nach einem vergleichbaren Angebot suchen.
Bei Brillance stehen eher die Limousinen im Vordergrund. Das Unternehmen, das in China mit BMW eine Partnerschaft eingegangen ist, hat von dieser Kooperation sichtlich profitiert. Die Autos haben äußerlich und auch im Passagierabteil europäische Züge. Derzeit laufen die Verhandlungen und Planungen, um möglichst bald ein Vertriebsnetz aufzubauen. Spätestens im kommenden Jahr will Brillance seine Produkte auf dem deutschen Markt anbieten.
Geely indessen ist eher auf Klein- und Kompaktwagen spezialisiert Allerdings wirken die Fahrzeuge vom Design her noch nicht wirklich überzeugend. Sie erinnern ein wenig an die frühen Versuche der Japaner und später der Koreaner. Hier ist der Abstand zur europäischen Konkurrenz doch noch sehr groß.
Dessen ungeachtet beobachten die europäischen Autohersteller die Aktivitäten der Chinesen sehr genau. »Wir dürfen die neue Konkurrenz aus dem Reich der Mitte nicht unterschätzen«, ist überall auf der Messe zu hören. Gerade in den vergangenen fünf Jahren hätten die Produzenten aus Fernost große Fortschritte gemacht und sich gerade auch in technischer Hinsicht enorm entwickelt.
Spätestens dann, wenn die Vertriebswege entsprechend aufgebaut und Händler gefunden sind, wird sich »die gelbe Gefahr« ausbreiten.

Artikel vom 14.09.2005