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Erfolgreicher als gedacht

Lesereihe »Autoren unter uns« gastierte in Salzkotten


Salzkotten (WV). Wer meint, Ostwestfalen, speziell das Hochstift, sei so etwas wie eine literarische Wüste, in der kaum Talente nachwachsen, kann sich zurzeit eines Besseren belehren lassen. »Autoren unter uns«, eine in Salzkotten und Delbrück stattfindende Lesereihe, stellt dem Publikum neue und interessante Schriftsteller vor. Einige von ihnen wie Gisela Steins sind sogar überregional erfolgreich - ohne dass im Kreis Paderborn deshalb jemand darauf regiert hätte.
Zusammen mit Penny Peters und Gertrau Fehring las Gisela Steins jetzt im Rahmen der Lesereihe in Salzkotten aus ihren Werken vor. Es handelt sich um lakonisch, fast unterkühlt erzählte Geschichten eines Mädchens, das mindestens so frech ist wie die Jungen. Der autobiographische Anteil der in Elsen aufgewachsenen und dort lebenden Autorin an dem Buch ist groß. Damit ist Gisela Steins ungemein erfolgreich. Die »Seiteneinsteigerin« in den Literaturbetrieb wurde eingeladen, auf den beiden großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig vorzulesen.
Davon erzählte Gisela Steins auf dem Sofa, auf dem jeder Autor der Lesereihe einmal Platz nehmen muss, um vor eigentlichen Lesung Auskunft über sich und sein Werk zu geben. Befragt werden die Schriftsteller vom Buchhändler Theodor Meschede, der auch Gastgeber der Lesereihe ist. Die Autoren lesen bis Anfang November im 14-tägigen Wechsel in Salzkotten und Delbrück vor.
Weniger erfolgreich als Gisela Steins ist die Paderbornerin Gertraud Fehring. Mit ihren Gedichten über den Reigen der Jahreszeiten hatte siem die Lesung begonnen. Dabei berührten ihre Verse durchaus. Ihr Abschlussgedicht zum Ende der Lesung ließ die Zuhörer still zurück.
Dritte Autorin des Abends war Penny Peters. Die Engländerin mit Wohnsitz in Borchen schreibt für Kinder Geschichten und Gedichte, etwa die Abenteuer der drei jungen Vögel, von denen der wildeste auf den schönen Namen »Dylan« hört. Dazu zeichnet ihre Tochter Katharina wunderschöne Bilder. Das alles hat einen eigenen Zauber, der bei den Zuhörern ankam, obwohl wegen der abendlichen Stunde die eigentliche Zielgruppe, junge Mädchen und Jungen, nicht im Publikum vertreten waren.
Die Reihe wird Donnerstag, 15. September, in Delbrück fortgesetzt.

Artikel vom 14.09.2005