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Nowitzki ganz cool

Basketball-EM: Deutschland wird Gruppenzweiter

Vrsac (dpa). In einem Basketball-Krimi haben Deutschlands Korbjäger gestern ihre letztes Vorrundenspiel der EM in Serbien und Montenegro gegen Russland mit 51:50 (16:26) gewonnen.

Damit treffen sie als Gruppenzweiter im Überkreuz-Qualifikationsspiel für das Viertelfinale morgen (18 Uhr/DSF) in Vrsac auf die Türkei, die in der Gruppe B gegen Kroatien mit 67:80 verlor. Bei einem Sieg von mindestens 15 Punkten Differenz wäre die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes sogar als Gruppensieger auf direktem Weg ins Viertelfinale eingezogen. Der Erfolg garantierte, dass sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) die beschwerliche Reise ins 500 Kilometer entfernte montenegrinische Podgorica und ein Duell gegen Kroatien ersparte.
Matchwinner mit dem Sieg bringenden Drei-Punkte-Wurf 27 Sekunden vor Spielende und mit Abstand erfolgreichster deutscher Korbwerfer war einmal mehr NBA-Star Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks, der mit 24 Punkten als einziger zweistellig traf. Beste Punktesammler der Russsen waren John Robert Holden (13) sowie Andrej Kirilenko (12/Utah Jazz).
»So ein Spiel habe ich noch nie erlebt, nur 16 Punkte in einer Halbzeit, unglaublich«, meinte DBB-Präsident Roland Geggus, den Kopf schüttelnd über die desolate Leistung vor der Pause, in der nichts zusammenlief. Am Ende strahlte Geggus: »So ein Mistspiel zu gewinnen, ist immerhin aller Ehren wert.«
Vor allem die die Wurfquote im ersten Viertel von nur 22 Prozent war indiskutabel, die der Russen allerdings nur unwesentlich besser (29 Prozent). Von der allgemeinen Wurfschwäche war auch Nowitzki infiziert, der nur zwei seiner elf Wurfversuche bis zur Pause und im zweiten Viertel überhaupt nicht traf. Bis dahin holte der 2,13 Meter große Würzburger immerhin schon 12 seiner ingesamt 19 Rebounds. Das Ergebnis des ersten Viertels (8:10) der von beiderseitigen Ballverlusten geprägte Partie sprach Bände.
Nach dem Wechsel erlebten die 4000 Zuschauer in der »Milleniums-Halle« eine verwandelte deutsche Mannschaft, die mit dem Mut der Verzweiflung eine Wende anstrebte. Nowitzkis Würfe gewannen an Präzision und auch die Mitspieler ließen das konfuse Spiel der ersten Halbzeit vergessen. Mit einem Zwischenspurt konnte das Bauermann-Team einen 16:33-Rückstand (22.) auf 34:35 (29.) verkürzen. Am Ende des dritten Viertel lagen die Deutschen noch mit 34:38 im Rückstand.

Artikel vom 19.09.2005