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Benediktus-Glocke erklang zuerst

St. Anna: Fast 2000 Gläubige erlebten Weihe - Lob für ein gelungenes Werk

Von Frank Eberhardt
Verl(WB). Ein großer Festtag für die St. Anna-Kirchengemeinde: Gestern weihte Weihbischof Manfred Grothe aus Paderborn die sechs neuen und eine erneuerte Glocke für den Turm der Pfarrkirche. Die Benediktus-Glocke erklang dabei als erste. Fast 2000 Gläubige wohnten der etwa dreistündigen Zeremonie bei. Sie waren voll des Lobes für ein wahrhaft gelungenes Werk.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Samstag mit einem Kleinkindergottesdienst auf dem Hof Pauli am Schemweg. Die Jüngsten der Gemeinde waren die ersten, die die sieben geschmückten Glocken zu Gesicht bekamen. In einem Wortgottesdienst, begleitet vom Kleinkindergottesdienstkreis und gestaltet von Pfarrer Hermann-Josef Hölscher und Gemeindereferent Meinolf Sack, bildeten die sieben Klangkörper naturgemäß den Mittelpunkt.
Am gestrigen Sonntag dann folgte die Weihe durch Weihbischof Manfred Grothe aus Paderborn. Von einer riesigen Menschenmenge und dem Musikverein wurde der Bischof von seinem ehemaligen Messdiener aus Witten, Hermann-Josef Hölscher, begrüßt.
Auch Fahnenabordnungen der St. Hubertus-Schützen, der Bürgerschützen, von Feuerwehr, Kolping, Jungkolping, KAB und Frauengemeinschaft begleiteten die Prozession vom Kühlmannplatz zur St. Anna-Kirche. Während zu gleicher Zeit die sieben Glocken auf einem Gerüst aufgehängt wurden, hielt eine große Festgemeinde Gottesdienst.
Neben Bischof Grothe versammelten sich Pastor Hubert Werning, die Pfarrer im Ruhestand Wilhelm Henkenmeier und Alois Hermwille, Pfarrer Wolfgang Schmidt, der Glockensachverständige Dechant Gerd Best sowie Pfarrer Franz Czernik aus Oppeln um den Altar. In seiner Predigt bezeichnete Bischof Grothe die neuen Glocken mit Blick auf den Jahrestag der Anschläge in New York als »Friedensverkünder«. Er zeigte sich sehr erfreut, dass die ganze Gemeinde von den ersten Planungen bis zum Weihefest so hinter ihren Glocken stehe.
Das Hochamt wurde vom Gospelchor »S(w)inging Voices« unter Michael Brockschmidt bewusst musikalisch ausgestaltet mit der »Messe des Friedens« von Reimund Hesse. Am Ende der Messfeier erklang dann die Intonation des Werkes, dass Brockschmidt eigens für die Glockenweihe komponiert hatte.
Bei der Weihehandlung selbst bildeten das Besprengen der Glocken mit Wasser, die Salbung der jeweils am Glockenkorpus angebrachten vier Kreuze mit Chrisam (als Zeichen für die vier Evangelisten und die vier Himmelsrichtungen, aus denen die Gläubigen durch die Glocken zum Gebet gerufen werden) sowie das Inzensieren jeder Glocke mit Weihrauch den Mittelpunkt. Fürbittendes Gebet und Psalmgesänge folgten.
Dann war es endlich soweit: Unter den Augen von nahezu 2000 Besuchern erklang um 17.11 Uhr als erstes die Benediktus-Glocke (Pfarrer Hölscher: »Wohl die erste weltweit, die mit dem Bildnis des neuen Papstes zu sehen ist«), angeschlagen durch den Glockensachverständigen Gerhard Best. Begeisterter Applaus brandete auf - ebenso wie beim Anschlagen der anderen Glocken.
Nach dem Bischöflichen Segen und Dankesworten des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Michael Mersch waren die Besucher zu einem Glockenfest herzlich eingeladen, das große Ereignis für die Gemeinde »auch in weltlicher Form« mit zu feiern.

Artikel vom 12.09.2005