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Platzregen setzte Haller Keller unter Wasser

Geflutete Unterführung legte auch Bahntechnik lahm - Fehlalarme durch Blitzschläge


Halle (pes). Über Halle ist in der Nacht zu Sonntag ein heftiger Gewitterguss niedergegangen, der innerhalb einer Stunde Teile der Stadt regelrecht unter Wasser gesetzt hat. »Die Bundesstraße war gar nicht mehr als solche zu erkennen», berichtete stellvertretender Löschzugführer Dieter Barzik. Und sein Chef Ralph Heermann berichtete von Zeugen, die die Gullydeckel am Gartnischer Weg durch den Wasserdruck im Kanal drei Meter in die Höhe fliegen gesehen haben sollen.
Von 2.42 Uhr an war die Haller Feuerwehr fast pausenlos im Einsatz. Durch Überspannungen hatten die Brandmeldeanlagen der Kreissparkasse, bei Holz Speckmann und bei der Raiffeisen-Genossenschaft Fehlalarme ausgelöst, ein weiterer Blitzschlag sorgte für einen kleinen Brand in einer Verteilstation in Kölkebeck. Den hatten die Löschzüge Hörste und Kölkebeck schnell im Griff.
Die Haller Kollegen standen dagegen teilweise hüfttief im Wasser. Allein aus zwei Kellern an der Großen Heide und an der Mühlenstraße mussten 60 000 und 50 000 Liter Wasser abgepumpt werden, die Bahn-Unterführung unterhalb der Berliner Straße stand 1,50 Meter tief unter Wasser. Dabei wurden auch die Schaltkästen der Signaltechnik geflutet. Prompt standen stundenlang die Schranken am Bahnhof »auf Halbmast«. Fast 30 Keller, zwischen 50 und 150 Zentimeter hoch geflutet, mussten leergepumpt werden.
Heftig traf es einige Hausbesitzer am Stodiecks Hof, wo auch Abwasser aus der Kanalisation in die Keller drückte. In Künsebeck kam es teilweise zu Stromausfällen, auch die Kläranlage an der Straße Im Hagen war übergelaufen, berichtete Ralph Heermann, der bis gestern Nachmittag insgesamt 33 Einsätze verzeichnete - darunter aber auch die Rettung einer Katze aus einem Baum.

Artikel vom 12.09.2005