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Orientalische Musik
fesselt Band und Publikum

Konzert der etwas anderen Art in der »Alten Schule«


Gestringen (wbh). So mancher hat schon viele Richtungen der Musik gehört und weiß, wie abwechslungsreich sie sein können. Doch das, was das Publikum in der Gestringer Schule am Freitagabend erlebte, war noch einmal etwas »völlig anderes«. »Multikulti in seiner schönsten Form«, hieß es beim ersten Programmpunkt in diesem Halbjahr in der »Alten Gestringer Schule mit dem Türmchen« im Ortsteil »Vor-Gestringen«, wie Hausherr Addi Schaefer es stets zu sagen pflegt.
Jenseits jeder Norm variierten die Musiker der Gruppe »Maquam« die nicht ganz alltägliche Musik mit den ungewöhnlichen Instrumenten Ud, Saz, Talking drum, Flöte und Bass.
»Maquam« im musikalischen Sinne bedeutet in der türkisch und arabisch beeinflussten Welt ein melodisches Gebilde, welches an eine bestimmte Tonleiter und konkrete musikalische Motive gebunden ist; also die technische Grundlage zur musikalischen Darstellung von Bildern, Naturgewalten oder Zuständen der menschlichen Seele. Ahmed Bektas, Thomas Hopf und Jens Pollheide aus Dortmund lebten in ihrer Musik den Orient, dass es eine reine Freude war, ihnen dabei zuzusehen. Voller Leidenschaft und Enthusiasmus spielten sie ihre Instrumente und zogen das Publikum in einen Bann, der es fesselte.
Auf der Reise durch die orientalische Klangwelt schienen die Männer und Frauen schon ein wenig vom »Hier und Jetzt« entrückt, lediglich ein zustimmendes Nicken ab und zu, und kräftiger Applaus zwischen den Stücken holte ihre Gedanken zurück. Besonders die Einlagen von Jens Pollheide mit seinem unglaublichen Talent, die Querflöte zu spielen, faszinierten das Publikum. Vom bewegten türkischen Tanzlied bis hin zu Melodien, die an Tauschhandel auf einem fernöstlichen Basar erinnerten, improvisierten die Musiker stets ohne Noten.

Artikel vom 12.09.2005