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Ein Herz für
die Altstadt

26. Fest in Rhedas alten Gassen

Rheda-Wiedenbrück (dibo). Für Rhedas Altstadt hat die Stadtverwaltung doch immer ein großes Herz. Das ist manchmal aus hübschem Grün geflochten und darf als zarter Beweis der Zuneigung gewertet werden. »Die Altstadt hat Freu(n)de« . . .

. . . stand auf besagtem Herz zu lesen, das Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe am sonnig-schwülen Altstadtfest-Eröffnungssamstag seinem Altstadtpendant Manfred Voltmann übergab. Und es war gleichzeitig eine Anspielung auf das Festmotto »Die Altstadt macht Freu(n)de«. Wie gesagt, Rhedas Altstadt macht nicht nur, sie hat »Freu(n)de«. Gut zu wissen.
Das Stadtoberhaupt darf sich seit Samstag auch über einen neuen Nachnamen freuen. Mit Blick auf die Verleihung einer Goldmedaille zum 25. Geburtstag der Bürgerinitiative Altstadt Rheda im vergangenen Jahr und das erfolgreiche Abschneiden Rheda-Wiedenbrücks beim Blumenschmuckwettbewerb »Entente Florale« machte Voltmann den Vorschlag, den Bürgervertreter künftig Bernd »Goldkleigrewe« zu nennen. Das Publikum vor der Bühne auf dem Doktorplatz applaudierte. Apropos Freu(n)de: Die Altstädter verstehen es, ihren Freundeskreis stetig wachsen zu lassen. Zum Beispiel mit der Renovierung alter Häuser und der Einrichtung eines Utensilien- und Latüchtenmuseums (das WESTFALEN-BLATT berichtete), das Voltmann in seinem Privathaus beherbergt - so wie Familie Blomberg ihr beliebtes Leinewebermuseum.
»Auf das Altstadtfest möchten wir nicht mehr verzichten. Und wir müssen es auch nicht«, betonte Bernd »Goldkleigrewe« - dank der unzähligen freiwilligen Helfer. Bürgerengagement und Ehrenamt würden eben in der Altstadt von Rheda groß geschrieben.
Kaum vorstellbar, dass am zweiten Septemberwochenende der Trubel in den alten Gassen ausbleiben könnte. Und da gibt es in schöner Regelmäßigkeit nicht nur gute Unterhaltung mit viel Musik (die 25 Jahre alte Oel'n Kapel aus Rheda-Wiedenbrücks niederländischer Partnerstadt Oldenzaal ist ständig und überall unterwegs), sondern auch viele leckere Sachen zu entdecken.
Und es wird eine Menge Wissenswertes vermittelt. Vor allem in der Kleinen Straße, der Handwerkergasse. Wann kann man schon mal einem Münzpräger bei der anstrengenden Arbeit zuschauen? Diesmal war auch Wewelsburg-Schmied Johannes Hoffmeister dabei. Und Korbflechter Karl-Heinz Hoffmeier (Ibbenbüren), der für seine Produkte gar nicht so viel Geld fordern kann, wie er ob der vielen Handarbeit eigentlich bekommen müsste.
Wie viele Besucher da waren? 20 000, vielleicht auch mehr. Die hatten im Übrigen Glück, denn das Wetter war gar nicht so schlecht, wie es die Meteorologen prognostiziert hatten. Wie gesagt: »Die Altstadt hat Freu(n)de.«

Artikel vom 12.09.2005